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Bodenplatte für den Camper Ausbau selbst bauen

Bodenplatte selber in den Camper einbauen

Mit der Bodenplatte bekommt Dein Camper den Grundstein für die nachfolgenden Aufbauten wie Bett und Möbel. Darum suchte ich lange nach einer perfekten Lösung für das Ausbau-Projekt. Mein Plan war es, das Bett sowie die Möbel an der Bodenplatte im Camper zu befestigen. Gleichzeitig war es mein Ziel, nicht die Karosserie im VW Bus mit Bohren oder Schrauben zu beschädigen. Wie ich dies realisiert habe, zeige ich Dir jetzt.

Erste Schritte vor dem Einbau der Bodenplatte mit Bodenisolierung

Als Grundgestell für die Bodenplatte in unserem VW Bus entschied ich mich für eine Holzunterkonstruktion. Diese wird aus Holzleisten erstellt und mit einem Konstruktionskleber auf den Karosserieboden im Fahrzeug geklebte. Bevor ich dies jedoch tun konnte, hatte ich noch ein kleines Problem. Und zwar die Sitzbank-Halteplatten von den ausgebauten Sitzen im VW Bus, die fest am Boden der Karosserie verschraubt sind.

Sitzbank-Halteplatten im VW Bus entfernen?

Das Entfernen der Sitzbank-Halteplatten für die hinteren Sitze im VW Bus ist mit viel Aufwand möglich. Dazu gehört auch das Absenken des Kraftstofftanks, um von unten an die Schrauben zum Lösen zu kommen. Ich scheute den Aufwand zum Entfernen der Halteplatten aus dem Camper. So ließ ich sie einfach eingebaut und nahm sie als Höhenmarkierung für das einzuklebende Dämmmaterial im Boden. Wir entschieden uns aus diesem Grund für das 19 Millimeter starke Armaflex. Weiter unten gibt es mehr Informationen zum Einkleben des Materials und die Dämmung von unserem Fußboden im Camper.

Holzleisten für den Aufbau der Bodenplatte im Camper

Das Grundgerüst wird aus einfachen zugesägten Holzleisten (Rahmenholz 34 mm x 54 mm) entstehen, die auf den Karosserieboden geklebt werden. Deine Höhe der Holzleisten sollte auf jeden Fall höher sein wie das von Dir verwendete Dämmmaterial. Warum? Somit wird das Dämmmaterial vor dem Zerdrücken geschützt und behält seine hervorragende Eigenschaft zum Dämmen.

Falls bei Dir Sitzbank-Halteplatten eingebaut sind und diese über dem Dämmmaterial herausschauen, ist das Dein höchster Punkt und auch Anhaltspunkt. Die Höhe der verwendeten Holzleisten für Deine Bodenunterkonstruktion, müssen dann entsprechend höher sein, damit der Boden mindestens die Höhe der Halteplatten entspricht. So liegen die Holzplatten für den Fußboden eben auf den Holzleisten und nicht auf den Sitzbank-Halteplatten. Damit ist eine optimale Verschraubung von Bodenplatte in die aufgeklebten Holzleisten gewährleistet.

Die Breite der Holzleisten hängt von der Struktur des Karosseriebodens ab. Diese solltest Du so auswählen, dass diese noch gut in die größeren Rillen im Karosserieboden hineinpassen. Für eine bessere Stabilität müssen die Holzleisten bündig mit der Karosserie aufliegen. So hat später der Sikaflex Kleber mehr Fläche zum Herstellen einer wirklich stabilen Klebefläche. Vorher also messen, bevor Du in den Baumarkt fährst oder online das Material bestellst.

Die Höhe der Bodenplatte

Die Höhe der von mir benutzten Holzlatten beträgt 34 mm. Die Multiplex-Platte, welche den aufgeschraubten Boden darstellt, hat eine Stärke von 12 mm. Der PVC-Boden, der den Abschluss der Bodenplatte darstellt, ist circa 2 mm dick. Somit ist die Bodenplatte 48 mm hoch. Ich musste die Höhe der Holzlatten von 34 mm wählen, aufgrund der vorhandenen Bodenanker im Campingbus, von den ehemaligen Sitzbänken. So wird die Bodenplatte natürlich höher, wie es VW im Bus vorgesehen hatte.

Aufgrund der Erhöhung passen die originalen Kunststoffverkleidungen an der Schiebetür und an der Heckklappe nur noch bedingt. An der Heckklappe ließ sich das Problem mit längeren Schrauben beheben und die Verkleidung ließ sich wieder passend anschrauben. An der Schiebetür entstand eine Lücke unter der Kunststoff-Trittstufe. Dort klebte ich deshalb Holzleisten drunter wie in der Holzunterkonstruktion, damit wir stabil auf die Trittstufe steigen können. Die Lücke zwischen Karosserie und Trittstufe kann anschließend noch mit einer Blende verkleidet werden.

Die roten Pfeile markieren die gemeinte Lücke. Stört und von oben gesehen nur wenig. Sie lässt sich aber mit einer Blende verschönern.

Erste Schritte zum Anpassen der Holzleisten

Jetzt geht es ans Sägen. Leisten werden angepasst, angezeichnet und zurecht gesägt. Anschließend werden die vielen kleinen Holzleisten auf der Fläche der Karosserie im Camper verteilen. Überprüfe, dass alle Leisten dieselbe Höhe haben, damit die Bodenplatte später eben aufliegen kann. Versuche Schwachstellen im Voraus zu erkennen und diese gleich auszubessern.

Das zurecht geschnittene und imprägnierte Holz, wird auf dem Karosserieboden im VW Bus aufgeklebt.

Holzleisten Imprägnieren / Schützen

Wenn Du mit dem Ergebnis der Aufteilung zufrieden bist, ist es jetzt noch wichtig Dein Holz zu schützen. Dafür eignet sich Holzimprägnierung oder ein natürliches Leinöl*. Achte bitte darauf, dass die Imprägnierung für Innenräume geeignet ist. Damit schläft es sich in Deinem Camper gesünder.

Nach dem ersten Anstrich die Holzleisten trocknen lassen. Es empfiehlt sich nach dem Trocknen eine zweite Schicht aufzutragen. Vor dem Einkleben in Deinen Camper die Holzleisten gut trocknen lassen.

Holzleisten mit Sikaflex auf die Karosserie im Camper aufkleben

Das Holz ist bereit zum Einkleben und imprägniert? Okay, dann zuvor noch den Boden der Karosserie richtig gut reinigen und fettfrei machen. Ich verwendete Bremsenreiniger* und Spülmittel. Jetzt eine Holzleiste nach der anderen mit Sikafelx 554* beschmieren und gut an der gewünschten Stelle auf die Karosserie andrücken. Nachdem Du mit dem aufkleben fertig bist, beschwere alle Holzleisten. Nehme Ziegelsteine oder andere Gegenstände zum Beschweren. Warte für 24 Stunden, bevor Du die Festigkeit Deiner Holzleisten testest.

Nach der vorgegebenen Wartezeit des Herstellers, sollte es jetzt möglich sein, Deinen Camper an dem aufgeklebten Holz abzuschleppen. Zu Testzwecken klebte ich eine zusätzliche Holzleiste mit auf die Karosserie. Am nächsten Tag probierte ich mit aller Gewalt diese abzubekommen… No Way! Ich bin von der Kraft des Klebers beeindruckt. Die extrem stabile Grundkonstruktion wäre damit fertig und meine selbst gebauten Camper-Möbel finden hier im späteren Verlauf vom Ausbau optimalen Halt.

Zusätzlich mit Primer beim Kleben arbeiten?

Es gibt für Dich die Möglichkeit zusätzlich mit einem Primer* beim Kleben zu arbeiten, damit eine noch bessere Klebeverbindung entsteht. Ich verwendete keinen Primer bei der Bodenplatte, da ich es nicht für nötig halte. Bis heute gab es keine Probleme. Der Primer kommt jedoch bei mir zum Einsatz, wenn ich etwas an der Außenkarosserie am Wohnmobil befestige. Damit unterstützte ich den Anbau der Fiamma Markise und dem Solarmodul auf dem Dach des Campers. Vergesse nicht, dass Du die Verantwortung dafür trägst, was Du an Deinem Camper anbaust. Das sollte alles extrem fest kleben!

Fußboden Dämmung im Camper mit Armaflex

Damit die Kälte oder auch die Wärme von Außen nicht durch den Fußboden in Deinen Camper drückt, kommt jetzt eine Dämmung dazu. Der nächste Schritt ist also, zu dämmen. Die Firma Armacell bietet dafür zwei für den Camper-Selbstausbau ideale Dämmmatten an. Einmal das Premium-Produkt Armaflex AF* und einmal das ebenso für den Camper-Ausbau geeignete und etwas günstigere Armaflex XG*. Warum diese zwei Produkte für den Camper-Selbstausbau und nicht das fälschlicherweise oft benutzte Armaflex ACE*, erkläre ich im Artikel über die Dämmung.

Wir schneiden das Armaflex so zurecht, dass es in die Lücken der aufgeklebten Holzleisten passt. Das Schneiden von Armaflex klappt angenehm mit einem Cuttermesser oder einer Schere. Die Karosserie vor dem Aufkleben unbedingt erneut reinigen, bevor Du das Dämmmaterial aufbringst. Achte darauf, dass das Armaflex bündig mit den eingeklebten Holzleisten abschließt. Je besser Du dämmst, umso weniger Kältebrücken (Wärmebrücken) entstehen in Deinem Camper. Warum gutes dämmen wichtig ist für Deinen Camper Ausbau, erkläre ich ebenfalls in dem Artikel über die Dämmung im Camper.

Zwischen den Holzleisten wurde mit Armaflex gedämmt

Die Camper Bodenplatte aus Birken Multiplex-Platten

Als Material für die Bodenplatte entschied ich mich für zwölf Millimeter starke Multiplex-Platten aus Birke*. Siebdruck-Platten wäre ebenso gegangen. Siebdruck ist widerstandsfähiger gegen jegliche Art von äußeren Einwirkungen wie Wasser und Stößen. Die Siebdruck-Platte kostet deswegen auch mehr. Die Entscheidung fiel trotzdem auf die „nur“ Multiplex-Platte aus Birke.

MULTIPLEX BIRKE 12 MM *
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Zuletzt aktualisiert am 27. April 2024 um 10:06 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Ich hatte noch genügend Imprägnierung zum Anstreichen auf Lager. Und ein PVC Bodenbelag wird am Ende die Bodenplatte von oben gegen alle möglichen Einflüsse schützen. Das Aufbaukonzept funktioniert nun seit 4 Jahren in der Praxis tadellos.

Die drei Multiplex-Platten, die auf der Holzkonstruktion aufgesetzt wurden.

Einbau der Bodenplatte für den Camper

Je größer das Fahrzeug, umso mehr Material wird verbaut. Angesichts dessen habe ich für unseren T5 Transporter mit langem Radstand die Bodenplatten auf drei Teile aufgeteilt. Damit konnte ich die Platten handlicher verarbeiten und besser einbauen.

Als Schablone für die neue Holz-Bodenplatte kam der alte „Gummi-Kunststoff-Boden“ aus dem T5 Transporter zum Einsatz. Selbst mit Schablone musste ich die drei Bodenplatten gefühlte 100-mal in den Camper hinein und zum Nachbessern wieder hinaustragen. Es wird seine Zeit dauern, bis Du mit Deinen Vorstellungen zufrieden bist.

Zum Aussägen der Rundungen und Ausschnitte benutze ich die Stichsäge*. Für längere gerade Schnitte die Tauchkreissäge*. Die Tauchkreissäge wurde für mich bei meinem Camper-Ausbau Projekt zu einem der wichtigsten Werkzeuge. Ich empfehle Dir zwei Führungsschienen dazuzunehmen (gibt es auch im Set), um auch längere Strecken ohne absetzen sauber und gerade sägen zu können.

Du solltest Dir vor dem Einbau der Bodenplatten auf die Holzunterkonstruktion, die Positionen der darunterliegenden Holzleisten merken oder markieren. Damit wird das Festschrauben der Bodenplatte einfacher. Sobald die Bodenplatte einmal auf den Holzleisten liegt, sieht Du nicht mehr, was darunter liegt und somit nicht die Holzleisten, wo Du gerne die Bodenplatte festschrauben möchtest.

Gewinde in der Bodenplatte durch Einschlagmuttern

Du möchtest später Möbel, Bett oder andere Dinge an der Bodenplatte mit Schlossschrauben befestigen, für den schnellen wieder Ausbau oder zur besseren Befestigung?

Mit Einschlagmuttern* bekommst Du die Möglichkeit, Gewinde in Deine Bodenplatte einzuschlagen. Nachteil, Du musst vorher schon wissen, wo Möbel und Bett exakt stehen werden. Denn, die Einschlagmuttern werden von unten in die Bodenplatte eingetrieben. Also bevor Du die Bodenplatte fest einbaust, müssen die Gewinde gesetzt werden. Wenn Du später noch einen zusätzlichen Bodenbelag auslegst, verschwinden darunter die eingeschlagenen Gewinde und Du musst sie dann unter dem Belag finden und freilegen für die Benutzung.

Das Einschlagen der Einschlagmuttern ist recht simpel. Du bohrst ein entsprechend großes Loch, je nach stärke vom Gewinde der Einschlagmutter in die Bodenplatte. Nicht zu groß und nicht zu klein bohren. Die Einschlagmutter muss gerade so hineinpassen. Nach dem Einsetzen jetzt noch ein paar kräftige Schläge mit dem Hammer und fertig. Leg ein Stück Holz zwischen Einschlagmutter und Hammer. So verhinderst Du Schäden an der Bodenplatte durch den Hammer.

PVC Bodenbelag für den Fußboden im Camper

Ein PVC Bodenbelag war für uns die beste Wahl, um die unterliegende Bodenplatte vor Nässe und Schäden zu schützen. Feuchtigkeit und Abnutzung auf dem Fußboden im Camper lassen sich auf einer Reise schwer vermeiden. Wir entschieden uns für ein PVC Vinyl-Bodenbelag in einer Holzoptik aus Eiche*.

Neben der Langlebigkeit bietet der PVC-Boden auch einen Vorteil in der Hygiene. Das Reinigen geht einfach und unproblematisch. Es ist dem Boden egal, was darauf verschmiert oder verkippt wurde. Du bekommst ihn im Handumdrehen mit Wasser und Lappen wieder sauber. Der gut ausgewählter PVC Boden bringt sogar mit seinem Motiv mehr Wohnlichkeit in das Wohnmobil.

Den PVC-Belag vor dem Einbauen zuerst „Entspannen“ lassen

Bevor Du den PVC-Belag zurechtschneidest, lass ihn ein paar Stunden ausgerollt liegen, damit dieser sich komplett entspannen kann. Vor allem nach einem längeren Lagern im eingerollten Zustand ist das ein wichtiger Schritt. Somit gibst Du dem Material die Zeit, um sich an den ausgerollten Zustand anzupassen.

PVC-Belag Zuschneiden

Als Nächstes rolle den PVC-Belag im Camper aus und schneide die gewünschte Form zu. ACHTUNG! Lieber zu Beginn nicht zu viel abschneiden, denn was einmal weg ist, ist auch weg! Ich spräche aus Erfahrung. Mit einem Cuttermesser die Ecken, Kanten und restlichen Seiten anpassen. Nimm Dir für diesen Schritt genügend Zeit, damit der Boden am Ende schön bündig mit der Karosseriewand im Camper abschließt.

Der eingeklebte PVC-Boden

Den PVC-Boden Festkleben

Es gibt verschiedene Klebevarianten, die Du verwenden kannst. Ich entschied mich für die einfachste und effektivste. Doppelseitiges Klebeband für Teppichböden. Das Klebeband funktioniert hervorragend auf dem Holzuntergrund und stellt eine gute Klebeverbindung mit dem PVC-Bodenbelag her.

Meine Vorgehensweise war wie folgt. Als Erstes den im Camper ausgerollten PVC-Bodenbelag wieder einrollen und an ein Ende der Bodenplatte legen. Das doppelseitige Klebeband direkt vor dem eingerollten PVC-Belag aufkleben und anschließend nun langsam den ersten Teil vom PVC-Boden auf das Klebeband abrollen. Jetzt wieder Doppelseitiges-Klebeband anbringen und erneut ein weiteres Stück abrollen. So klappt das Stück für Stück über die gesamte Fläche und der Boden sollte am Ende zudem passgenau ausgelegt sein.

Wir haben damit eine praktische und stabile Bodenplatte aus Holz, die durch einen hübschen PVC-Bodenbelag geschützt ist. An dieser Bodenplatte können jetzt Möbel, Bett und andere Ding einfach mit Holzschrauben befestigt werden. Und das Beste, die Karosserie bleibt verschont.

Der fertige PVC-Boden im fortgeschrittenen Ausbau-Zustand
Der PVC-Bodenbelag im Eingangsbereich

Genieße, bleib motiviert und träume weiter von Deinem eigenem Camper!

Betrachte mit Stolz Deine geleistete Arbeit. Du bist wieder einen Schritt weiter gekommen. Dass etwas schiefläuft, ist völlig normal! Nimm es mit einem Lächeln und bleib mit Freude und Begeisterung an Deinem Projekt!


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