Solaranlage für Camper auf selbstgebauter Halterung

Solaranlage für den Camper: DIY-Einbauanleitung

Aktualisiert am 9. Januar 2024

Eine autarke Stromversorgung im Camper durch eine Solaranlage? Das klingt ziemlich verlocken und ist zudem absolut realistisch. Wie wir unseren Camper erfolgreich beim Ausbau mit einer Solaranlage autark machen, welche Module und Möglichkeiten es dafür gibt, das zeige ich Dir jetzt.

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Du hast keine Vorkenntnisse mit Solaranlagen beim Camper Selbstausbau?

Wenn Du mit elektrischem Strom arbeitest und nicht weißt, was Du tust, kannst Du größere Schäden am Material verursachen. Im schlimmsten Fall kann elektrischer Strom Dir selbst großen gesundheitlichen Schaden zufügen. Dann lasse bitte unbedingt die Finger davon!

Jedoch musst Du vor der Solaranlage keine Angst haben. Respekt aber schon! Mit dem nötigen Wissen und Verständnis ist das ganze kein Hexenwerk. Denn alles kann mit dem entsprechenden Willen von Dir erlernt werden. Auch wenn es Dich einige Nächte an Recherchen und Kopfzerbrechen kostet, wirst Du Dein Ziel erreichen. Ich möchte Dir dabei helfen und habe deswegen meine Erfahrung und meine Umsetzung hier zum Thema Autarke-Stromversorgung im Camper-Selbstausbau erläutert.

Solarmodul Einbau Anleitung für Wohnmobil und Campinbus
Unser Campingbus aus der Vogelperspektive mit dem Solarmodul und der selbst gebauten Dachhalterung.

Welche Solarzellen-Typen für die Solaranlage im Wohnmobil?

Es gibt für die meisten Reisenden nichts Schöneres, als spontan an einem tollen Ort ein paar Tage mit dem Camper freizustehen. Das Problem dieser Freiheit ist, dass Deine Aufbaubatterie durch die Elektroverbraucher leer gezogen wird. Auf dem Campingplatz wird Energie über den Landstrom eingespeist, doch wenn wir komplett autark sein wollen, muss eine passende Solaranlage für den Camper her.

Bei den vielen angebotenen Solarmodulen kann der Überblick leicht verloren gehen. Grundsätzlich sind für Dich im Camper-Ausbau 3 Solarzellen-Typen geeignet.

  • Polykristalline Zellen
    • Sie besitzen eine lange Lebensdauer bei einem mittleren Wirkungsgrad bei ungefähr 15 %
    • Jedoch sind sie bei Schwachlicht nicht so effizient
  • CIS-Typ-Zellen
    • Diese sind sehr effizient bei schwachem Licht und unempfindlich gegenüber einer Teilbeschattung. Der mittlere Wirkungsgrad liegt bei ungefähr 20 %.
    • Nachteilig sind die höheren Kosten und das Modulgewicht
  • Monokristalline Zellen
    • Hier gibt es den höchsten Wirkungsgrad bei 20 % und höher. Die Zellen sind auch bei Schwachlicht gut effektiv bei einer langen Lebensdauer
    • Die Anschaffungskosten sind hier auch höher.

Wir entschieden uns für ein 100 W Solarmodul mit Monokristalline* aufgrund des hohen Wirkungsgrades und der effektiven Leistung bei schwächerem Licht.

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Zuletzt aktualisiert am 23. April 2024 um 9:24 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Fest installierte Solarmodule oder ein tragbare?

Im nächsten Schritt solltest Du Dir überlegen, ob ein fest verbautes Solarmodule auf Deinem Camper-Dach soll oder doch lieber Solarmodule, die faltbar und tragbar sind. Ja oder beides in Kombination? Die fest verbauten Module auf dem Fahrzeugdach sind natürlich immer einsatzbereit, wenn ein gewisses Tageslicht und Sonnenstrahlen vorhanden sind. Die leichten, faltbaren Solarmodule müssen erst aufgebaut werden. Dafür kannst Du diese flexibel in die Sonne stellen, während Du entspannt mit Deinem Camper im Schatten stehst. Wir haben uns zusätzlich ein tragbares Solarmodul als Backup installiert.

Autarke-Stromversorgung-durch-faltbares-Solarmodul-im-Camper

Unser tragbares Solarmodul im Campingbus und wie es funktioniert

Ein starres Solarmodul mit Rahmen oder ein flaches biegsames für das Wohnmobil?

Das Panel hat die Aufgabe, Strom zu erzeugen. Durch den produzierten Strom entsteht auch Wärme, die die Leistung vom Solarpanel beeinflusst. Je wärmer das Panel wird, umso ineffizienter wird dessen Stromerzeugung. Die Leistung kann so bei einer starken Wärmeentwicklung um bis zu 20 Prozent oder mehr abnehmen. Eine Luftzirkulation unter dem Solarmodul kühlt und ist daher von Vorteil für eine effiziente Stromerzeugung für Deine Solaranlage.

Die flachen, biegsamen Solarmodule werden direkt auf dem Wohnmobil aufgeklebt. Damit wird keine nennenswerte Höhe zusätzlich aufgebaut. Wenn Dir ein niedriger Aufbau auf dem Dach wichtig ist, um bestimmte Höhenbegrenzungen nicht zu überschreiten, dann sind das genau Deine Module.

Beachte aber, dass durch das direkte Aufkleben keine Luftzirkulation unter diesem Modul gibt. Das heißt, es kann somit zu einer starken Wärmeentwicklung unter dem Modul kommen, inklusive Leistungseinbruch Deiner Solarleistung. Wenn ich mich für diese Art der Solarmodule entscheiden müsste, würde ich die Solarpaneele mit integrierter Aluminiumplatte* nehmen. Diese verhindern Zellrisse in dem Panel. Diese Paneele sind ebenso trittfest und gegen Hagel beständig.

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⇾ integriertes Aluminium Backsheet: verhindert das Entstehen von Zellrissen

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Wie weiter oben erwähnt, entschieden wir uns für ein starres 100 Watt Solarmodul auf einem selbst gebauten Träger. So gibt es unter dem Modul immer noch eine Unterlüftung als Kühlung und die Leistung wird dadurch nicht ausgebremst.

Solaranlage für den Camper
Unser starres Solarmodul mit Rahmen auf einem selbst gebauten Dachträger.

Wie viel Solarpower für die Camper-Solaranlage?

Deine nächste Überlegung ist jetzt, was soll die Solaranlage an Energie erzeugen können? Möchtest Du das die Solaranlage den kompletten Strombedarf sofort nachliefern kann? Auch im Winter? Oder genügt unter bestimmten Voraussetzungen eine Teilabdeckung der benötigten Energie? Eine komplette Abdeckung des Strombedarfs im Winter ist bei kleineren Fahrzeugen auch allein durch die begrenzte Dachfläche nicht immer realisierbar.

Doch der Kompromiss zwischen einer vollen Abdeckung im Sommer und einer Teilabdeckung im Winter ist meiner Meinung eine praktikable und sinnvolle Lösung. Wir reden aktuell vom Freistehen mit dem Camper, also, ohne dass Dein Fahrzeug bewegt oder durch Landstrom geladen wird. Wenn Du nach zwei Tagen Freistehen wieder losfährst und durch die Lichtmaschine die Aufbaubatterie lädst, sieht das Ganze schon wieder besser aus mit der Stromversorgung.

Um die Leistung-Effizient von Solarmodulen besser zu verstehen, schauen wir uns als Beispiel ein 100 Watt monokristallin Solarmodul an. Ein solches Solarpanel produziert bei idealer Voraussetzung 100 Watt pro Stunde. In Ah sind das 8,33 Ah (100 Watt : 12 Volt = 8,33 Ah), die Du damit unter optimalen Bedingungen pro Stunde theoretisch produzieren könntest. Aber …

Die tatsächliche Solarleistung von Solarmodulen

Der optimale Fall ist eigentlich fast nie vorhanden. Das heißt, bei bewölktem Himmel oder im Herbst, Winter und Frühling sind diese Bedingungen nicht annähernd gegeben. Die Sonne ist nicht mehr stark genug. Ebenfalls im Sommer, wenn Du im hohen Norden Skandinaviens unterwegs bist, stimmen auch hier die 100 Watt bei einem 100 Watt Solarpanel nicht mehr. Denn hier steht die Sonne deutlich tiefer als in Mitteleuropa und bringt somit nicht die optimale Leistung. Genauso wie am Morgen und am Abend eines Tages, egal zu welcher Jahreszeit.

Die optimalen Bedingungen für die 100 Watt sind also nicht wirklich oft gegeben. Auch der Winkel selbst von der Sonne zum Solarmodul kann entscheidend sein. Die meisten Module liegen aber flach auf dem Dach eines Campers. Somit sind diese nicht optimal ausgerichtet, um die beste Leistung selbst im Sommer bei voller Sonnenleistung zu erbringen.

Um eine bessere Übersicht zu bekommen, wie viel Solarleistung wir benötigen, brauchen wir den eigenen Tagesbedarf an Energie. Bei meinem Beispiel unten in der Tabelle kommen, 513 Watt an Tagesbedarf raus. Du nimmst Deinen eigenen ermittelten Bedarf und ersetzt ihn einfach.

VerbraucherLeistungs- aufnahmewertEinschaltdauer pro Tag in StundenEnergie pro Tag in Wattstunden (Wh)
Kompressor-Kühlbox45 Watt8 Std.360 Wh
Tauchpumpe für Spülbecken26 Watt0,5 Std.13 Wh
LED Lampen10 Watt2 Std.20 Wh
Laptop60 Watt2 Std.120 Wh
  Insgesamt513 Wh

Die beste Solaranlage bringt nicht viel, wenn Du die falsche Aufbaubatterie im Camper verbaust.

Die richtige Wohnmobil Batterie für den Camper als Versorgerbatterie

Zum Beitrag über die passende Wohnmobil-Batterie.

Solarenergie für den Camper im Sommer

Im Sommer gehen wir von 4 bis 5 Stunden effektiven Sonnenschein aus. Klar, das ist viel Theorie und die Sonne scheint mal mehr und mal weniger, doch für die Berechnung, damit Du überhaupt einen Anhaltspunkt hast, funktioniert dies einwandfrei und hilft Dir somit auch später in der Praxis.

 P= 513 Wh : 4,5 Stunden = 114 W (P = Elektrische Leistung in Watt)

Was sagt uns diese Rechnung jetzt? Im Sommer müsste ich also, mit meinem Energieverbrauch, ein 114 Watt Solarmodul auf dem Dach installieren, um den vollen Strombedarf mit Solar abzudecken. Klar, ein 114 Watt Solarmodul gibt es nicht, dann wird ein 120 Watt genommen oder zwei 80 Watt Module.

Falls Du in Zukunft in Deinem Camper den aktuellen Ladezustand Deiner Aufbaubatterie ablesen möchtest, empfehle ich Dir den Einbau eines Batteriecomputers. Dieser zeigt Dir genau an, was an Strom in Deine Aufbaubatterie rein- oder rausfließt. Da wir nur ein 100 Watt Solarmodul auf dem Dach haben, wird das ganze durch ein tragbares Solarpanel ergänzt.

Solarleistung für den Camper in der Übergangszeit

Wenn Du in der Übergangszeit (Herbst und Frühling) in Spanien oder Griechenland unterwegs bist, ist das natürlich etwas anderes, als wenn Du an der Ostsee oder im Harz stehst zu dieser Jahreszeit. Zumindest für den Ertrag Deiner Solaranlage. Wir gehen von Deutschland aus. In dieser Zeit steht die Sonne nicht mehr so hoch und der Winkel zum Solarmodul ist somit auch schlechter. Ebenso gibt es weniger Sonnenstunden. Daher rechnen wir jetzt nur noch mit 1,5 Stunden effektiven Sonnenschein.

P= 513 Wh : 1,5 Stunden = 342 W

Für die volle Energieabdeckung nur durch Solarenergie sollten jetzt 3 x 120 W Solarpaneele aufs Dach kommen (P= 360 W).

Und im Winter?

Im Winter gehen wir von einem effektiven Sonnenschein in Deutschland von 0,5 Stunden aus. Das macht eine benötigte Solarleistung von 1026 Watt. Nach wie vor, Theorie, es gibt im Winter auch Tage, da wirst Du deutlich mehr Sonne abbekommen. Es gibt aber auch Tage im Sommer, da ist man sich nicht mehr sicher, ob noch wirklich Sommer ist.

Parallel- und Reihenschaltung von Solarmodulen

Wenn Du planst, mehr wie nur ein Solarmodul auf dem Fahrzeugdach zu installieren, dann kannst Du mehrere Solarpaneele für Deine Stromversorgung zusammenschließen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten für Deine Camper-Solaranlage. Die Reihenschaltung und die Parallelschaltung.

Parallelschaltung der Solaranlage

Bei der Parallelschaltung werden alle Pluspole der Module verbunden und gehen anschließend an den Pluspol zum Laderegler. Ebenso werden alle Minuspole der Module miteinander verbunden und führen zum Minuspol des Ladereglers. Mit Y-Steckern* ist die Verbindung zu einer Parallelschaltung nicht schwer. Dadurch sind die Solarmodule unabhängig voneinander an den Laderegler angeschlossen.

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Bei der Parallelschaltung erhöht sich die Solarleistung (Watt) und die Spannung (Volt) bleibt gleich. Also zwei Solarmodule mit 100 Watt Leistung erzeugen dann 200 Watt Leistung. Die Spannung bleibt in diesem Fall bei 12 Volt gleich. Bei drei 100 Watt Solarmodulen haben wir am Ende 300 Watt bei einer Parallelschaltung. Die Spannung bleibt wieder bei 12 Volt gleich. Es können auch Solarmodule miteinander verbunden werden, die eine unterschiedliche Leistung haben. Dafür müssen diese aber die gleiche Spannung aufweisen und die Leerlaufspannung UL der verschiedenen Module müssen übereinstimmen.

Hinweis: Grundsätzlich würde ich Dir empfehlen, immer bauartgleiche Module zusammenzuschließen, dadurch entstehen weniger Fehler bei der Installation.

Durch die Parallelschaltung fließen höhere Stromstärken durch die Kabel. Du solltest überprüfen, ob Deine Solarkabel vom Kabelquerschnitt für die höhere Stromstärke ausgelegt ist. Ebenso muss der Laderegler auch entsprechend ausgerichtet sein, um die Stromstärke zu verarbeiten.

Schaltplan für Parallelschaltung von Solarmodulen für Camper, Wohnmobil und Van.

Reihenschaltung der Solaranlage

Die Verkabelung durch eine Reihenschaltung für die Solarmodule ist relativ einfach. Vom ersten Solarmodul geht vom Pluspol ein Kabel zum Plus-Eingang am Laderegler. Vom letzten Solarmodul geht vom Minuspol ein Kabel zum Minus-Eingang am Laderegler. Die Solarmodule zwischen dem ersten Modul und dem letzten Modul werden immer mit Minus und Plus verbunden.

Bei der Reihenschaltung bleibt der Strom gleich, jedoch erhöht sich die Spannung (Volt). Wenn also zwei 100 Watt Solarmodule mit je 12 Volt Spannung in Reihe geschaltet werden, bleibt der Strom gleich, aber die Spannung summiert sich auf 24 Volt. Bei 3 x 100 Watt Solarmodulen mit je 12 Volt Spannung haben wir am Ende eine Spannung von 36 Volt. Das geht dann immer so weiter, je nachdem wie groß Du es gerne hättest mit wie vielen Solarmodulen.

Wir haben also eine geringere Stromstärke, somit gibt es weniger Probleme mit dem Kabelquerschnitt. Dafür haben wir eine höhere Spannung. Diese höhere Spannung hat einen genialen Vorteil. Denn diese Spannung kann bei schwächerem Licht, wie sie am Abend herrscht oder auch bei einem bewölktem Himmel, immer noch genügend Spannung an den Laderegler senden, damit dieser unsere Aufbaubatterie laden kann.

Wichtig ist hier nur, dass der Laderegler für die höhere Spannung geeignet ist. Bei der Parallelschaltung war es die steigende Solarleistung in Watt, hier ist es jetzt die steigende Spannung in Volt.

Hinweis: Bei der Reihenschaltung fließt der Strom von einem Modul zum anderen, bevor er zum Laderegler kommt. Das heißt, wenn bei der Schaltung in Reihe ein Modul spinnt, könnte es zu einem Strom-Stau kommen. Aus diesem Grund solltest Du nur baugleiche Solarmodule für diese Schaltung verwenden. Denn die Reihenschaltung ist lediglich so stark wie das schwächste Glied.

Reihenschaltung von Solarmodulen für das Wohnmobil

Parallel- oder Reihenschaltung für die Solaranlage auf dem Wohnmobile?

Was für Dich besser ist, das liegt ganz bei Dir. Wir persönlich tendieren zur Reihenschaltung aufgrund der höheren Spannung. Aber ob Parallel- oder Reihenschaltung, das ist wie Ketchup oder Mayo zu den Pommes eine Geschmacksache. Deine Schaltung ist ja zum Glück nicht in Stein gemeißelt. Du kannst jederzeit von einer Parallelschaltung zur Reihenschaltung umstecken und umgekehrt und schauen, was für Dein Strom-Konzept am besten funktioniert.

Der Laderegler für die Solaranlage

Damit der erzeuge Strom von den Solarmodulen effizient und kontrolliert Deine Aufbaubatterie lädt, benötigst Du noch einen Laderegler.

Es gibt zwei Arten von Ladereglern. Den PMW (Pulse-width modulation) und den MPPT (Max Power Point Tracking). Meine Meinung dazu ist schnell gesagt. Der MPPT Regler ist zwar teurer, aber dafür bringt er bei der Stromgewinnung mit den Solarmodulen mindestens 20 % mehr Leistung. Ein MPPT Laderegler ist der Laderegler, der in Deinen Camper zwischen Solarmodul und Aufbaubatterie gehört, wenn Dir Solarstrom-Effizienz wichtig ist.

Ein guter Laderegler sollte auch auf den Batterietyp (AGM-, GEL- Nassbatterie, LiFePO4) einstellbar sein. Wir haben bei uns den Victron SmartSolar MPPT Laderegler 75/15* Eingebaut. Die 75 steht für die maximale Spannung (Volt), die der Laderegler verarbeiten kann. Die 15 steht für den maximalen Nennladestrom (Ampere). Zudem kannst Du Dein Smartphone via Bluetooth mit dem Laderegler koppeln und erhältst damit Informationen über die Leistung Deiner Solaranlage.

Anleitung für den SmartSolar, zum Einstellen des richtigen Batterietyps

  1. In der Victron Connect App oben rechts auf das Zahnrad klicken
  2. Im nächsten Menü auf Batterie klicken
  3. Unter dem Punkt »Batterievoreinstellung« das Reitermenü öffnen (Werkeinstellung ist bei mir vorgegeben)
  4. In dem nun geöffneten Menü den Punkt Voreinstellungen auswählen anklicken
  5. Hier kannst Du die Voreinstellung wie AGM-, Blei-, Gel- oder LiFePO4-Batterie auswählen.

Fertig! Einfache und schnelle Sache für die perfekte Ladekurve für Deine Camper-Batterie.

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Die Montage vom Solarmodul auf dem Camper-Dach

Um das Solarmodul vom Fahrzeugdach mit der Aufbaubatterie zu verbinden, muss das Kabel erst einmal vom Dach in den Camper gelangen. Das klappt am besten mit einer Kabeldurchführung*, die mit Sikaflex 554* auf Deinem Wohnmobil-Dach aufgeklebt wird.

Dafür bohrst Du ein größeres Loch, so das beide Kabel locker durchpassen, an der Stelle im Dach, wo die Kabel vom Solarmodul in den Camper gelangen sollen. Anschließend das Loch noch abfeilen und mit Rostschutz behandelt. Zuletzt noch auf das gebohrte Loch die Kabeldurchführung aufgeklebt. Damit Du eine bessere Klebeverbindung bekommst, behandle die Stelle vorher mit einem Aktivator* für ein „festes“ Ergebnis.

WICHTIG! Der Rand des gebohrten Loches in der Dachkarosserie sollte gut abgepolstert werden, bevor die Solarkabel dort durchgezogen werden. Denn die entstehende Vibration bei der Fahrt kann das Solarkabel an der scharfen Karosseriekante beschädigen, was zu einem ungewollten Kurzschluss führen kann. Effektiv ist hier ein Kantenschutz * der in das Loch hineingedrückt wird, wo das Kabel dann anschließend sicher durchlaufen kann.

Das Solarmodul auf dem Dach muss vor dem Anschließen an den Laderegler und die Aufbaubatterie komplett abgedeckt werden, damit es durch Lichteinstrahlung noch keinen Strom erzeugen kann. Sonst kann es Probleme beim Verbinden geben, wie Kurzschlüsse oder andere Schäden am Material.

Material für die erfolgreiche Dachdurchführung im Camper

Eine Solaranlage für den Camper
Das fertige Ergebnis unserer Solaranlage

Solarmodul mit Laderegler und Aufbaubatterie verbinden

Einfach dargestellt heißt es jetzt, Plus an Plus und Minus an Minus. Die Kabel, die vom Modul auf dem Dach nach innen kommen, werden am Solarregler PV angeschlossen. Vom Solarregler (BATT) führen die Kabel an die Aufbaubatterie. Die neuen Solarregler haben mittlerweile 3 Eingänge und 3 Ausgänge. Hier gibt es noch die “LOAD“ Option.

  • BATT = Aufbaubatterie
  • PV = Solaranlage

Wenn alles richtig angeschlossen ist, kann die Abdeckung vom Solarmodul wieder entfernt werden. Die Batterie sollte nun mithilfe des Ladereglers über das Solarmodul bei Bedarf geladen werden. Vorausgesetzt, es ist genügend Licht oder Sonne vorhanden. Mit einem Strommessgerät kann ich die Aufbaubatterie überprüfen, ob diese durch das Solarmodul geladen wird.

Ebenso ist die Überprüfung mit Deinem Smartphone möglich, welches Du mit dem Laderegler via Bluetooth verbinden kannst. Auf Reisen habe ich jedoch immer ein Multimeter* dabei, um so bei Fehlern in der Elektronik effektiv auf Fehlersuche gehen zu können.

Für unsere Installation der Solaranlage habe ich für Dich diesen einfachen Plan gezeichnet. So soll für Dich ein besseres Nachvollziehen möglich sein. Natürlich ohne jegliche Garantie auf absolute Richtigkeit.

Schaltplan für Solaranlage im Camper und Wohnmobil
Ein einfacher Plan zum besseren Verständnis.

Wie wird das Solarmodul auf dem Dach befestigt?

Für die Befestigung auf dem Dach hast Du mehrere Möglichkeiten. Bei den meisten Campingbussen und Transportern ist das Dach leicht gewölbt und besitzt zudem auch noch Sicken. Für das Problem mit den Sicken, gibt es sogenannte Sickenfüller*. Hier musst Du schauen, dass die Punkte, an denen Du das Material einkleben möchtest, eine saubere Auflage für eine effektive Klebeverbindung erzeugen. Auf dem Fahrzeugdach solltest Du zusätzlich zu einem starken Konstruktionskleber wie Sikaflex 554 auch mit einem Primer oder Aktivator arbeiten. Beachte hierzu unbedingt die Anwendungshinweise der Hersteller.

Dachspoiler für Solarmodule sind zum direkten Aufkleben auf dem Fahrzeugdach gedacht. Die verschiedenen Dachspoiler* werden an das Solarmodul geschraubt und anschließend auf dem Dach auf die Karosserie geklebt. Denk an das richtige Kleben wie gerade eben geschrieben. Gleiches gilt für die Reinigung der Flächen, die beklebt werden soll. Wichtig, denn bei Staub, Schmutz und Fett, hält die Verbindung nur mittelmäßig oder überhaupt nicht.

Biegsame flache Solarmodule werden einfach auf die Dachfläche aufgeklebt. Dachträger können eine vielversprechende Möglichkeit sein, um Deine starren Solarmodule auf dem Fahrzeugdach zu befestigen.

Hier gelangst Du zu unserer kompletten Anleitung über die Camper Elektrik

Übersicht über unseren kompletten Elektrik Ausbau im Van

Unser selbst gebauter Dachträger für Solarmodule

Wir haben uns auf den VW Bus Dach aus Alu-Vierkant-Rohren* einen eigenen Dachträger gebaut. Zum Einsatz kam die 40 x 40 x 4 mm Variante.

Dafür setzte ich mit einer Nietmutternzange* an festgelegten Punkten am Rand des VW Bus Daches M6 Nietmuttern ein. Dort gab es auch schon originale Verankerungen für einen Dachträger. Hier war es somit stabil genug, um das Projekt zu verwirklichen.

Das Setzen von Nietmuttern ist nicht schwer. Achte darauf, dass diese gerade in das von Dir gebohrte Loch eingepresst werden. Anschließend kannst Du wunderbar mit passenden Schrauben verschiedene Dinge dort befestigen. Eine ziemlich coole Sache, wie ich finde. Wichtig ist, die Bohrlöcher noch vor dem Einpressen der Nietmuttern mit Rostschutz zu behandeln.

An diesen neu gesetzten „Halte-Punkten“ konnte ich nun die selbst gebaute Dachhalterung mit metrischen Schrauben befestigen. Ich klebte die unteren kürzeren Alu-Vierkant-Rohre, gewissermaßen die Füße, zusätzlich zum Schrauben noch mit Sikaflex 554 auf dem Dach des Campers fest. Das Solarmodul wurde mit Aluminium Winkeln* auf dem Dachträger fixiert. Die Aluwinkel wurden mit Blindnieten auf den Alu-Vierkant-Rohren befestigt.

An den äußeren Enden der Alu-Vierkant-Rohre steckte ich Rohrstopfen* für einen sauberen Abschluss ein.

Bau der Dachhalterung für das Solarmodul für das Camper Dach.
Bau der Dachhalterung für das Solarmodul
Bau einer DIY Dachhalterung für Solaranlage für das Camper Dach.
Befestigung der Halterung mit metrischen M6 Schrauben in die eingepressten M6 Gewinden. Zusätzlich wird mit Sikaflex in Kombination mit einem Primer geklebt.
Halterung für Solaranlage aus Aluvierkantrohren selbst bauen.
Der aufgeklebte und verschraubte Alu-Fuß für die Dachhalterung.
Bau der Dachhalterung für das Solarmodul und das Camper-Dach.
Der zweite Fuß der Halterung wird auf den ersten gesetzt und mit M6 Schrauben und Muttern befestigt.
Die Solaranlage für den Camper selber einbauen
Das Solarmodul wird an den Aluwinkeln befestigt

Das ganze System ist unglaublich fest und stabil. Auch 150 km/h auf der Autobahn sind mit dem Solarmodul auf dem Dach kein Problem. Das Einzige, was jetzt ist, ist das lautere Windgeräusch bei schnellerem Fahren. Aber beim Reisen geht es ja bekanntlich langsamer zu. Der selbst gebaute Dachträger hält nun seit 5 Jahren! (Stand Dezember 2023). Abschließend habe ich die Alu-Konstruktion noch mit einem Lackspray für die Optik besprüht.

Im Notfall ist der Dachträger noch demontierbar

Die restlichen Verbindungen ließ ich übrigens verschraubt. Warum? So kann ich trotzdem noch im Notfall mit etwas Aufwand die selbst gebaute Halterung wieder abschrauben und inklusive des Solarmoduls vom Dach entfernen.

Solaranlage auf selbst gebauten Dachträger für den Camper
Das befestigte Solarmodul auf dem Dach des Campers.

Was hat der TÜV zu dem selbst gebautem Dachträger gesagt?

Nichts! Alles, was am Dach von mir angebaut war, wie die Markise oder die Dachhalterung mit dem Solarpanel, hat beim TÜV selbst auf Nachfrage nicht interessiert. Es geht als Ladung durch, da ja alles immer wieder im Notfall abschraubbar ist.

ABER ACHTUNG! Du bist trotzdem für Deine Ladung verantwortlich. Fliegt was runter und es erwischt jemanden, ist das Dein Bier!

VIDEO: Einblicke in den Aufbau der Solarmodul-Dachhalterung für den Camper Bus

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Mehr Informationen

Deine Meinung

Wie möchtest Du Deine Solaranlage im Camper ausrichten? „Nur“ ein flexibles Solarmodul oder doch etwas fest auf dem Dach verbaut? Und wie möchtest Du es am Dach befestigen?

Bleibe an Deinem Projekt dran! Immer nach vorne schauen, auch wenn die Sicht mal schlecht ist, es gibt immer einen Weg, den Du gehen kannst!


PIN MICH

Solaranlage für den Camper auf selbt gebauter Dachhalterung

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29 Kommentare zu „Solaranlage für den Camper: DIY-Einbauanleitung“

  1. Hey ich mag deine Anleitungen. Immer mal wieder lese ich was an das ich noch nicht gedacht hatte. Wenn ich dich mal irgendwo treffe gebe ich ein Bier oder einen Kaffeee 🙂 aus!

    Grüße Jan

  2. Guten Morgen,

    bin gerade in der Planungsphase für das Nachrüsten auf meinem Ducato. Dort sind neben der Fahrzeigbatterien 2 AGM-Aufbaubatterien samt Ladebooster verbaut. Da ganze ist über einen EBL verkabelt. Der EBL hat einen Eingang für Solar, wenn ich dort den Regler anschliesse müssten ja sämtliche Batterien geladen werden, solange Solar vom Dach hier von der Sonne beschienen wird.
    Stimmt meine Annahme so und hat das schon einmal jemand gemacht?

  3. Vielen Dank für diesen Beitrag über Solarmodule auf dem Camper. Spannend, dass Monokristalline Zellen dafür geeignet sind und den höchsten Wirkungsgrad haben. Wie oft muss man denn eine Reinigung von den Solaranlagen vornehmen? Ich möchte gern nachhaltiger reisen und interessiere mich daher für ein Solarmodul.

    1. Hey, wir haben unser WoMo auch selbst ausgebaut und Solarpanele auf dem Dach angebracht. Mit Freunden haben wir dann den Test durchgeführt, ob es einen Unterschied macht, die Solaranlage zu reinigen oder nicht. Unser Ergebnis war, dass es im direkten Vergleich keine Veränderung gab. Einen Unterschied macht eher der Winkel der Panele zur Sonne. Mein Fazit: Reinigung macht keinen Sinn nur Aufwand, Panele mit möglicher Veränderung des Aufstellwinkels sind gewinnbringend.

      1. Hallo Stephan,

        vielen lieben Dank für das Teilen dieses großartigen Versuches. Das wird viele Leser interessieren. Auch ich habe mir schon öfter die Frage gestellt, ob es Sinn ergibt das Panel zu reinigen, war jedoch oft zu faul dafür. Wie es aussieht, habe ich also alles richtig gemacht. 🙂

        Liebe Grüße
        Björn

  4. Moin, toller Blog und wirklich gut geschrieben. Ein kleiner Hinweis an dieser Stelle bei der Reihenschaltung hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Watt ist das Ergebnis Strom x Spannung ; )
    Bei der Reihenschaltung bleibt die Solarleistung (Watt) NICHT gleich! Der Strom bleibt Gleich und die Teilspannungen Summieren sich. Somit kommt auch hier eine Gesamt Leistung von 200W.
    Grüße vom Elektroniker von nebenan

    1. Hallo Christoph,

      vielen lieben Dank für das aufmerksame lesen und den Hinweis von Dir über den Fehler. Du hast damit natürlich recht und ich habe es jetzt gerade entsprechend geändert Dank Dir. So ist das manchmal, wenn man das richtige meint, aber das falsche schreibt 🙂

      Ich sag noch mal vom Herzen Dankeschön und wünsche Dir ein gutes und gesundes neues Jahr.

      Beste Grüße
      Björn

  5. Moin,

    bin mir jetzt nicht sicher, ob ich das falsch verstanden hab, aber der LOAD Anschluss am Regler ist doch nur für spezielle Verbraucher gedacht, die direkt dort angeschlossen werden können.

    Die Zweitbatterie ist doch am Anschluss BATT anzubringen ?

    So habe ich es auch gemacht und so steht es auch in der Anleitung.

    Grüße
    Rene

    1. Servus Rene,

      Du hast alles richtig gemacht! Die alten Regler mit zwei Anschlüssen, genau wie die neuen mit 3 Anschlüssen werden gleich angeschlossen. BATT ist für die Versorgerbatterie und PV für die Solaranlage. LOAD und BATT hatte ich aus Versehen vertauscht, was ich jetzt dank Dir korrigiert habe. Ich sage lieben Dank für Deine Aufmerksamkeit und Deinen Kommentar.

      Ich wünsche Dir noch einen schönen sonnigen Sonntag.

      Viele Grüße
      Björn

      1. Immer gerne ✌🏻

        Habe aber noch eine Frage:

        Besitze ebenfalls ein 100 Watt Modul mit dem Victron MPPT 75/15.

        Ist es zwingend erforderlich zwischen dem Regler und der Batterie eine zusätzliche Sicherung zu installieren? Der Regler hat ja auch noch eine interne 20A Sicherung.

        Falls ja, wie sollte die Sicherung dimensioniert sein?

        Danke schon mal ✌🏻

        1. Hi Rene,

          grundsätzlich gehört nach dem Pluspol der Aufbaubatterie immer eine Sicherung in die Leitung, auch wenn das nachfolgende Gerät eine extra Sicherung besitzt. Diese Sicherung in der Fahrzeugleitung nach dem Pluspol ist als Kurzschlussschutz für die Leitung zu sehen. Das heißt, diese soll verhindern, das Deine Fahrzeugleitung zwischen Batterie und Laderegler anfängt zu qualmen und zu brennen.

          Ich hab bei mir eine 15 A Flachstecksicherung für ein 100 Watt Solarmodule verwendet. Es reichen auch oft 10 A bei 100 Watt. Für eine Berechnung kannst Du den Kurzschlussstrom vom Modul nehmen (der steht in der Produktbeschreibung oder hinten auf dem Modul) und diesen mit 1,5 multiplizieren. Mein 100 Watt monokristallin Solarpanel von Offgridtec hat einen Kurzschlussstrom von 6,07 A. 1,5 x 6,07 A sind circa 9 Ampere. Somit würde wie gesagt, in meinem Fall eine 10 Ampere Sicherung ausreichen.

          Liebe Grüße
          Björn

  6. Hallo Björn
    Ich habe auch einen T4 und möchte einen Träger aus Airline Schienen montieren.
    Die Variante mit den Innengewind Nieten finde ich super nur das Bohren durch das Dach nicht….Angst vor Rost.
    Nun dazu eine Frage:
    Hast du komplett durch das Dach gebohrt oder ist da ein Innenraum aus Blechkonstruktion?
    Welcher Nietentyp (M6) hast du dazu benutzt gibt es da verschieden Längen? Ich stelle mir das ein bisschen schwierig vor weil ich mir vorstelle das die Dachkonstruktion aus meheren Blechen besteht.

    Zum Abdichten. Wenn du komplett durch gebohrt hast, musstest du auch von innen Rostschutz behandeln und abdichten?

    Beste Grüsse aus der Schweiz:)

    Super Blog

    Roman

    1. Hallo Roman,

      da liegst Du schon richtig. Bei mir am T5 besteht der Rand vom Dach aus mehreren Schichten, so das ich in einen Hohlraum gebohrt habe. Dieser dient auch zum Sammeln von Kondenswasser. Diesen sollte man nicht komplett durchbohren bis in den Innenraum, wenn es doch passiert, dann das Loch im Inneren wieder schließen, damit das Kondenswasser an den dafür vorgesehenen Stellen im Fahrzeug an der Seitenwand nach unten Ablaufen kann.

      Die Bohrungen wurden mit Rostschutz behandelt, bevor die M6 Nietmuttern eingepresst wurden. Die Nietmuttern gibt es auch in verschiedenen Längen. Beim Pressen kann es passieren, dass Du dann bei mehreren Schichten der Dachkonstruktion die Nietmutter nicht direkt am Dach quetscht, sondern eine Schicht weiter unten. Jedoch macht das von oben kein Unterschied, da ja das Gewinde trotzdem mit dem Rand von oben gesehen mit der Dachkante abschließt. Wichtig ist nur, dass ein gewisser „Quetsch-Weg“ für die Stabilität zurückgelegt wurde, damit die Hülse auch gut sitzt. Zusätzlich zum Verschrauben würde ich immer noch mit Konstruktionskleber und Primer arbeiten.

      Liebe Grüße vom Donautal in die Schweiz
      Björn

  7. Hallo Björn, ich habe mir deinen selbst gebauten Dachträger angeschaut und möchte ihn gerne genauso für mein Solarpanel bauen. Welche Maße hast du bei den Vierkantrohren und den Winkeln genommen?
    Gruß Peter

    1. Hallo Peter,

      bei den Vierkantrohren verbaute ich 40 x 40 x 4 mm und bei den Winkeln 40 x 40 x 3 mm. Die aktualisierten Links im Artikel führen zu eBay, wo Du die Größe entsprechend eingeben kannst. Es könnte auch gut mit einer Alu stärke von 3 mm reichen bei den Rohren, anstatt der 4 mm. Die Rohrstopfen 40 x 40 für den sauberen Abschluss gabs auf Amazon.

      Liebe Grüße
      Björn

  8. Hi Björn,
    Hattest du auch darüber nachgedacht die original Verschraubungen zu nutzen auf dem Dach? Warum hast du es nicht gemacht? Ich bin am überlegen deine Konstruktion zu realisieren oder mit C Schiene zu arbeiten. Bin noch nicht dahinter gekommen warum du nicht diese verbaut hast.
    Danke dir und liebe Grüße
    Sebastian

    1. Hallo Sebastian,

      die original Gewinde habe ich ebenfalls mit benutzt. Da ich aber die Alu-Füße von der selbst gebauten Halterung mit jeweils zwei Schrauben befestigt habe, musste ich hier noch zusätzlich Gewinde setzen. Dazu kommt noch, dass mir die Abstände nicht immer gepasst haben, so wie VW diese vorgegeben hat. Das Dachfenster war einmal im Weg, so das ich aus diesem Grund davor und danach neue Gewinde setzte. Sonst hätten die Querstreben nicht gepasst, da ich das Konstrukt nicht zu hoch bauen wollte.

      Für meine Konstruktion am hinteren Teil vom Dach, sollte die Alu-Kiste exakt mit den Alu-Winkeln übereinstimmen, damit diese einen festen und sicheren Sitz hat. Dafür mussten natürlich auch wieder neue Gewinde her. So sind zu den originalen auch noch einige eigene Gewinde dazu gekommen.

      Die C Schiene ist eine ziemlich coole alternative. Ich habe mich jetzt noch nicht bis ins Detail damit beschäftigt, wie Stabil das für eine Solaranlage oder Gepäck ist. Wenn das funktioniert, wohl eine effiziente und saubere Lösung. Beim nächsten Camper Ausbau dann :-).

      Ich hoffe, dass ich Dir Deine Fragen so beantwortet habe. Ich wünsch Dir gutes Gelingen bei Deinem Projekt!

      Liebe Grüße

      Björn

      1. Hi Björn,
        vielen Dank dir für deine ausführliche Antwort.
        Habe Schlussendlich die orginalen Gewinde mit Halterungen versehen und aus Item/Bosch Profilen den Träger gebaut. Passt ebenfalls top und ist demontierbar. Das Dachfenster passt auch so grad dazwischen 😉
        Liebe Grüße,
        Sebastian

  9. Hallo Björn,
    danke für die tolle Beschreibung!
    Wie viel haben dich die Produkte ingesamt gekostet? Hast du Empfehlungen?
    Viele Grüße
    Lilli

    1. Hallo Lilli,

      lieben Dank für Dein Lob!

      Die Ausbau-Kosten belaufen sich auf ungefähr 5.000 €. Lag damit aber auch deutlich über der ersten Planung. Es war Wahnsinn wie schnell das Geld weg war. Vor allen die vielen Kleinteile mit vielen kleinen Summen wurden am Ende zu einer gemeinsamen großen. Die Ausbau-Kosten und Zeitplanung werde ich noch einmal genauer in einem Artikel auflisten und erklären.

      Einige Empfehlungen von Produkten, die ich aus dem Internet bezogen habe, hab ich immer wieder als Link in die Artikel verpackt.

      Liebe Grüße
      Björn

  10. Hallo Björn,
    ich bin gerade auch auf Lösungssuche für die Montage meines Panels auf meinem T4.
    Ich finde deine Idee mit den Nieten direkt im Blech gut, frage mich aber wie du das dicht bekommen hast? Kommt da nicht Ruck Zuck Feuchtigkeit durch und anschließend der Rost? (So zumindest meine Einschätzung als Blechschlosser:) )
    Oder hast du das irgendwie mit Silikon abgedichtet? Danke schon mal für deine Antwort!
    Beste Grüße
    Peter

    1. Hallo Peter,

      die gleichen Gedanken wie Du hatte ich zu Beginn ebenfalls und sie sind wahrscheinlich auch berechtigt. Darum habe ich um jede Niete einen Kreis mit Dekalin-Dichtungsmasse gezogen, bevor ich die Alu-Profile mit Sikafelx aufgeklebt habe. Sikaflex macht die Sache ja auch noch mal zusätzlich dicht. Jetzt war nur noch die Schwachstelle die Schraube im Gewinde. Die wurde ebenfalls abgedichtet mit Dichtungsmasse vor dem Einschrauben. Dekalin ist in meinen Augen ziemlich genial, wenn es ums Abdichten geht. Die Schrauben sind so immer noch ohne Problem zu lösen, da die Dichtmasse nicht verklebt, sondern nur abdichtet.

      Die Dachhalterung für Solar und Ausrüstung habe ich Anfang 2018 gebaut. Nach 2 Jahren kann ich mit gutem Gewissen sagen, bis jetzt ist nirgends wo Feuchtigkeit nach Innen gekommen. Auch die Stabilität ist ohne Einschränkung gewährt. Ich habe sogar Monate lang eine Alu-Kiste mit Ausrüstung auf dem Dach spazieren gefahren. Dem TÜV habe ich den Aufbau auch gezeigt, der hatte aber kein Interesse daran gehabt. Kurz: Ich bin immer noch sehr zufrieden mit der Idee, selbst ein Kanu oder Kajak, können wir da oben noch zusätzlich befestigen.

      Liebe Grüße
      Björn

  11. Hallo Björn,
    nachdem ich jetzt mein Boden in meinem T5 nach deiner top Anleitung gemacht habe und super zufrieden bin 🙂 dachte ich, ich lese mal weiter in deinem Blog für neue „Ideen“ 😉
    Wollte dich mal fragen ob du noch zufrieden bist mit deiner Batteriekapazität und deiner Solarleistung 🙂 Meist stehe ich höchstens drei Tage autark und dann wieder mit Landstrom stehen. 🙂 (2Personen, Smartphone,Licht und Kühlschrank)
    Danke schon mal und nochmal top Blog mit super leicht verständlichen Erklärungen
    Grüße Philip

    1. Hey Philip,

      Dein Ausbau nimmt Gestalt an, cool!
      Wir haben die gleichen Stromverbraucher wie Du auch und zusätzlich nutzen wir noch regelmäßig ein Notebook. Uns reicht die Energie und ich habe noch über keine Erweiterung nachgedacht. Die Bordbatterie wird bei uns aber noch zusätzlich beim Fahren geladen, durch die Lichtmaschine. Und wenn wir mehrere Tage an einem Ort stehen, dann kommt im Notfall das Tragbare Solarmodul zum Einsatz. So hatten wir nie Strommangel und waren Autark über viele Monate.

      Liebe Grüße
      Björn

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