Aktualisiert am 16. Februar 2023
Der passenden Wechselrichter lädt einmal Deine Aufbaubatterie über Landstrom wieder auf. Ebenso wandelt er erfolgreich 12 Volt in 230 Volt um und sorgt damit für eine autarke Nutzung von 230 Volt-Geräte im Camper, auch ohne Anschluss an Landstrom. Wie Du einen Wechselrichter zwischen einem CEE-Stecker und der Aufbaubatterie einbaust, zeige ich Dir jetzt!
WARNHINWEIS: Das Arbeiten mit Starkstrom (230 V) kann bei Unwissenheit zu großem Schaden an Material und Mensch führen. Sei zu 100 % bei der Sache und mache nur das, wo Du das Wissen auch besitzt! Habe keine Angst, aber Respekt! Das hier vorgestellte Elektro-Konzept funktioniert bei uns, muss jedoch nicht bei Dir funktionieren. Wenn Du nicht weißt, was Du tust, lass die Finger davon und bitte eine Elektrofachkraft um Hilfe.
Transparenz: Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Verweise sind sogenannte Provision-Links. Wenn Du auf so einen Verweislink klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von Deinem Einkauf eine Provision. Somit kannst Du meine Arbeit unterstützen. Für Dich verändert sich der Preis natürlich nicht.
Wechselrichter für den Camper-Ausbau
Was ist eigentlich die Aufgabe vom Wechselrichter und wofür benötige ich diesen im Camper? Eigentlich ganz simpel, der Wechselrichter wandelt Gleichstroms in Wechselstrom um. Also 12 Volt (Gleichstrom) wird aus der Aufbaubatterie genommen und in 230 Volt (Wechselstrom) umgewandelt.
Da unsere Aufbaubatterie durch Solarenergie geladen wird, können wir somit Solarstrom autark auf Reisen in 230 Volt umwandeln. Damit betreiben wir dann Laptop, Rasierer oder andere Geräte im Camper, die nicht über 12 Volt funktionieren. Jedoch können je nach Wechselrichter die Geräte noch deutlich mehr als nur das Umwandeln von Strom.
Du solltest beim Kauf eines Wechselrichters jedoch darauf achten, dass dieser eine reine Sinuswelle hat. Damit wird gewährleistet, dass alles 230 V Elektrogeräte damit betrieben werden können. Für den Schutz Deiner Sicherheit, würde ich Dir empfehlen, nur schutzisolierte Geräte am Wechselrichter im Fahrzeug zu verwenden.
Wechselrichter von Ective
Wir verbauten bei uns im Campingbus einen CSI ECTIVE 12V Wechselrichter*. Dieser wandelt einmal, wie zuvor erwähnt, 12 Volt in 230 Volt um. Zum andere können wir jetzt über den selbst eingebauten CEE-Einspeisestecker die Aufbaubatterie über eine Landstrom-Quelle bei mangelnder Sonnenenergie aufladen. Das ist im Urlaub meist der Campingplatz, Generator oder eine andere Stromquelle, die einen CEE-Anschluss verfügt.
Der Wechselrichter hat auch eine integrierte Netzvorrangschaltung. Das heißt, sobald 230 Volt Landstrom eingespeist wird, nimmt der Wechselrichter keine Energie mehr aus der Aufbaubatterie, sondern nur noch vom Landstrom zum Betreiben der angeschlossenen 230 Volt Geräte. Ebenso lädt er dabei die Aufbaubatterie auf. Mithilfe eines Ladegerätes lade ich sogar meine Starterbatterie über den Wechselrichter mit der Energie der Aufbaubatterie.
Vorteile vom Ective Wechselrichter, die für uns entscheidend waren für den Einbau im Campingbus:
- Überspannungsschutz
- Unterspannungsschutz (schont die Batterien)
- Überlastschutz
- Überhitzungsschutz
- Verpolungsschutz (Sicherung löst aus)
- Abschaltung bei Überlast
- Verschiedene akustische Warnsignale bei Problemen
- Integrierte IUoU-Ladegerät (für AGM- Nass- Gel- oder Lithium-Batterie)
Zusätzlich zum Wechselrichter verbaute ich noch eine Fernbedienung, die einfach an den Wechselrichter angeschlossen werden kann. Jedoch gibt es diese nicht mehr. Die neue CSI-Wechselrichter-Generation hat jetzt eine neue Fernbedienung*. Eine Fernbedienung war für uns ganz praktisch, da ich den Wechselrichter an einem schlecht zu erreichenden Ort verbaut habe. Damit kann ich den WR bequem von einem anderen Punkt im Wohnmobil ein- oder ausschalten. Gleichzeitig erkenne ich damit den Batteriezustand meiner Aufbaubatterie anhand von einfachen LED-Lichtern, die mir den ungefähren Zustand vermitteln.
Die Verkabelung vom FI/LS Schutzschalter zum Wechselrichter
Vom beiliegendem Elektrokabel, was beim Wechselrichter dabei ist, habe ich einfach den Schuko-Stecker abgeschnitten. Dieses Elektrokabel hat die Aufgabe 230 Volt Strom zum Wechselrichter zubringen. Nach dem Kappen des Steckers, wurde die Leitung an der abgeschnittenen Seite abisoliert, damit L, N und PE frei liegen. L sowie N wurden am kombinierten FI / LS Schutzschalter angeschlossen.
Der Einbau vom FI / LS Schutzschalter erfolgte zusammen mit der CEE-Außensteckdose. PE wird auf die PE Schiene im Kleinverteiler geklemmt. Die andere Seite vom Kabel für den Wechselrichter musste nicht bearbeitet werden. Einfach in den vorgesehenen Slot am Wechselrichter anschließen und fertig.
HINWEIS: Bitte beachte bei Deinem Elektrik-Ausbau im Camper, dass dieser nach der VDE-Norm ausgeführt werden muss. Auch im aktualisiertem TÜV Merkblatt wird darauf hingewiesen. Informationen rund um die Wohnmobil-Zulassung beim TÜV.
Der Wechselrichter ist nun schon viele Monate im Dauereinsatz auf größeren Touren mit erfolgreich unterwegs, sowie insgesamt seit über 4 Jahren im Fahrzeug verbaut. Er hat uns bis heute nie im Stich gelassen (Stand März 2022).
PE Schutzleiter im Camper auf Masse legen (an die Karosserie)
Die PE Leitungen vom Wechselrichter und die vom CEE-Stecker wurden gemeinsam auf die PE Schiene im Kleinverteiler gelegt. Von dieser PE Schiene muss jetzt noch eine 4 mm² Fahrzeugleitung* (grün/gelb) auf Masse gelegt werden. Sprich, diese PE-Leitung muss an einen Massepunkt an der Karosserie angeschlossen werden.
Auch das Gehäuse vom Wechselrichter wird an einen Massepunkt angeschlossen. Dafür wählte ich wieder eine 4 mm² Fahrzeugleitung (grün/gelb) und führte diese vom Anschlusspunkt der Erdung am Wechselrichter zu einem Massepunkt im Fahrzeug. Im Artikel über die 12 Volt Camper-Elektrik gehe ich auch auf den Massepunkt im Fahrzeug genauer ein.
Den Wechselrichter an die Aufbaubatterie im Camper anschließen
Landstrom kann nun durch den CEE-Einspeisestecker über den FI / LS Schutzschalter zum Wechselrichter gelangen. Von hier aus geht es von den 12 Volt Polanschlüsse am Wechselrichter weiter in Richtung Aufbaubatterie. Hier bin ich mit einem 6 mm² Kabel* von jeweils Plus und Minus-Pol des Wechselrichters direkt zur Aufbaubatterie gegangen und schloss die Kabel (Fahrzeugleitungen) dort an den jeweiligen Pol mit an. Bei der Plusleitung gehört direkt nach dem Pluspol der Aufbaubatterie eine Sicherung!
Du musst jedoch je nach Strom-Konzept, Deinen Kabelquerschnitt entsprechend anpassen. Wenn bei mir 6 mm², muss das bei Dir nicht so sein. Im Artikel über die 12 Volt Camper-Elektrik gehe ich auch auf den Kabelquerschnitt (Berechnung) im Fahrzeug genauer ein.
Achte darauf, dass Du 12 Volt Leitungen und 230 V Leitungen getrennt hältst und nicht zusammen in einen Kabelkanal verlegst. Denn das ist verboten!
Zum Schutz der Leitungen verlegten wir Kabelrohre* und umwickelten alle Stellen, die später an beliebiger Stelle herausschauten, mit Isolierband*. Diese Schutzmaßnahmen sind wirklich zu empfehlen. Denn bei der Fahrt kann eine Fahrzeugleitung durch die Erschütterung immer an der gleichen Stelle aufreiben. Wenn die Stelle irgendwann durchgerieben ist, kommt es zu einem Kurzschluss. Die dann folgende Suche nach dem Fehler wird nicht spaßig. Also lieber gleich vorher schauen, was zum Absichern möglich ist.
Du solltest am 230 V Ausgang vom Wechselrichter nur Elektrogeräte der Schutzklasse II verwenden, also nur schutzisolierte Geräte.
Test vom 230 V-Elektrik Einbau in den Camper
Mithilfe der „Test“ Taste am FI Schutzschalter testete ich, ob der kombinierte FI / LS wirklich funktioniert. Als das klappte, konnte ich einen Probelauf mit elektrischem Strom starten und mit einem Messgerät die Leitungen durchmessen. Mithilfe eines Strommessgerätes*, konnte ich nun an der Aufbaubatterie überprüfen, ob diese durch den Landstrom geladen wird. Es ist allgemein von Vorteil, ein Strommessgerät in seinem Camper auf Reisen dabei zu haben.
WICHTIG BEI 230 V Landstrom Einspeisen in den Camper! Damit ein Polvertauschen auszuschließen ist, dürfen nur CEE-Verbindungen genutzt werden. Schuko-Stecker dürfen nicht zum Anschließen verwendet werden, da hier das Vertauschen der Pole möglich ist. Bei einer CEE-Kupplung und einem CEE-Stecker ist das nicht möglich.
PIN MICH
Hallo zusammen,
ich würde mich hier gerne mit einer Frage „dranhängen“.
Ersteinmal vielen Dank für den tollen Bericht und und die anschaulichen Skizzen!
Ich habe eine etwas andere Schaltung für die Ergänzung eines Spannungswandlers in meinem Bulli vorgesehen, den ich seit einigen Jahren autark (12V) oder per Landstrom mit 230V betreibe:
Ich habe, wie gesagt vor, einen Spannungswandler/Wechselrichter nachzurüsten. Da mir ein FI-/Personenschutzschalter wichtig ist, habe ich diesen direkt nach der CEE-Einspeisung installiert. Ich plane nun wie gesagt die Ergänzung eines Wechselrichters nebst Vorrangschaltung für den Landstrom, also mittels 230V-Umschaltrelais (ELTAKO ER12-002), möchte aber auch, dass der Schutzschalter bei Autark-Betrieb funktioniert. Dieser wäre aber dann nur bei Vorrangschaltung (Landstrom) aktiv. Kann ich diesen NACH dem Umschaltrelais installieren, also funktioniert dieser genau so, wenn entweder von der CEE-Einspeisung ODER vom Wechselrichter gespeist wird?? Vielen Dank, wenn mir jemand das so einfach beantworten kann!
Muss was dazu schreiben, hab zuviel Zeit und das ist einfach teilweise falsch was du da zum Besten gibst.
„Das Arbeiten mit Starkstrom (230 V) kann bei Unwissenheit zu großem Schaden an Material und Mensch führen.“
Ja, ABER
230V AC ist eine Spannungsangabe
Starkstrom na ja, wie z.B. ein 3 phasiger Wechselstrom über 16A wird erst als Starkstrom bezeichnet.
„Achte darauf, dass Du 12 Volt Leitungen und 230 V Leitungen getrennt hältst und nicht zusammen in einen Kabelkanal verlegst. Denn das ist verboten!“
Äh, nö.
Signalleitungen und Leistungsleitungen „sollten“ getrennt voneinander verlegt werden, damit die sich nicht gegenseitg stören.
Deine Karosserie- Masse ist mit dem Minus-Pol deiner Autobatterie verbunden, was zu einer „klassischen“ Nullung führt, sprich die Verdrahtung wie in Häusern gebaut vor 1930 in welchen es keine seperate Erdungsleitung gegeben hat.
Aus dem Grund löst eine Sicherung oder in deinem Fall der FI/LS aus, im Fehlerfall, z.B. Gehäuseschluß.
Es ist NICHT anzuraten mehr als EIN 230V AC Gerät auf einmal an dem Wechselrichter zu betreiben, weil sonst der mehr als dürftige Schutz vor elektrischem Schlag eventuell nicht mehr greift.
Kabelrohre so wie so NICHT, nimm lieber ne Vollgummileitung.
Das Bild mit der Verdrahtung hat zu Kopfgeschüttel und Gelächter geführt.
Mal ehrlich, das funktioniert bestimmt, ABER das ist amateurhaft und du kannst froh sein, wenn das alles im Fehlerfall nicht einfach in Flammen aufgeht.
Hallo Lars
„Zum Schutz der Leitungen verlegten wir Kabelrohre* und umwickelten alle Stellen, die später an beliebiger Stelle herausschauten, mit Isolierband*.“
Das ist eigentlich die einzige unprofessionelle Ausführung deiner Arbeit.
Optimal für diese Aufgabe vor allem auch nachträglich und immer wieder zu öffnen bzw. schließen
ist entweder Elektro Spiralschlauch, Vorteil hier flexible Kabelbaum Größe,
oder
selbstschließender gewebter Kabelmantel (Klett), Nachteil fixer Durchmesser, muss also verschiede Größen kaufen.
Dadurch kann man immer nachrüsten ohne klebrige oder blutige Finger beim aufschneiden des Isolierband es.
MfG Axel
Hi Alex,
ich gehe davon aus, dass Du mich meintest?
Danke für die Information zum Schutz der Leitungen im Fahrzeug. Die Spiralschläuche kenne ich vom Motorraum, die gib es auch schon aufgeschlitzt und können so wunderbar nachträglich montiert werden. Diese Variante habe ich beim Einbau vom Ladebooster so gemacht und bin damit wirklich zufrieden. Man lernt nun mal nie aus. Und das schöne, jeder kann mit lernen. Besten Dank!
Liebe Grüße
Björn
Hallo Björn,
ich stehe aktuell noch am Anfang meines Ausbaus. Ich habe bereits von Camper Meyer das komplette 2. Batterie Set mit Ladebooster und allem was dazugehört nach Anleitung von Camper Meyer in meinem VW T6 verbaut. Zudem habe ich eine Außensteckdose verbaut und mir den passenden FI-Schutzschalter 13 A / 30 mA gekauft. Nun steh ich vor der Frage wie ich alles zusammen verknüpfe.
Mithilfe des Ladeboosters wird meine 2. Batterie über die Lichtmaschine geladen. Macht es Sinn die Außensteckdose so zu verkabeln, dass ich damit ebenfalls die zweit Batterie lade oder reicht es über die Lichtmaschine aus, so dass ich die Außensteckdose lediglich für meine Stromversorgung im Camper verwende, wenn ich am Campingplatz stehe.
Mein ursprünglicher Gedanke war es, dass ich die 2. Batterie nur nutze, wenn ich keine externe Stromversorgung, sprich über die Außensteckdose, verfügbar habe.
Ich freue mich auf deine Antwort.
Beste Grüße
Jonas
Hallo Jonas,
diese Frage wirst Du sicher nach einigen Touren viel besser beantworten können, denn die Antwort hängt von Deinem Reise-Verhalten ab. Für uns reicht das Laden der Zweitbatterie über die Lichtmaschine und über das Solarmodul auf dem Dach. Wenn es zu knapp wird mit der Energie, wird ein faltbares Solarmodul dazugeschaltet. Wir können zwar auch über unsere CEE Einspeissteckdose und den Wechselrichter die Zweitbatterie mit Landstrom laden, nutzen aber diese Option nie, da wir nie am Landstrom hängen. Die ersten Erfahrungen werden zeigen, ob es sinnvoll ist für Dich oder nicht. Ansonsten kannst Du es immer noch im Nachhinein entsprechend anpassen und eine Ladevorrichtung von Landstrom für die Zweitbatterie installieren.
Liebe Grüße
Björn
Hallo Björn,
ich bin gerade dabei mein Elektrokonzept zu erstellen.
Ich habe unter anderem eine Mobicool-Kühlbox und einen Elgena-Boiler KB3/12V.
Eigentlich wollte ich meine (noch nicht angeschaffte) Bordbatterie mit dem Victron IP22 laden und später ggf. einen Wechselrichter anschaffen.
Plan ist bisher via Landstrom nach dem FI/LS erstmal eine kleine 230 Volt-Verteilung zu erstellen. So hätte ich zwei 230 Volt-Bereiche und muss eine Netz-Vorrangschaltung einbauen. Der Ective-CSI-Wechselrichter wäre eine gute Lösung.
Ich frage mich nur, wie es sich mit der Leistung im Bypassmodus verhält.
Beispiel: 500 W im Wechselrichtermodus ist klar. Aber ist im Bypassmodus mehr möglich – je nach Campingplatz und Bordabsicherung? Kann man das als echtes „Durchschleifen“ bezeichnen?
Gruß Olli
Hallo Olli,
wenn ich das richtig verstehe, möchtest Du einmal Landstrom direkt nutzen, ohne Wechselrichter? Sprich, Landstrom, FI/LS Schutzschalter und dann an den 230 Volt Verbraucher? Da sehe ich kein Problem, wenn Du alles richtig absicherst! Wenn Du ohne Wechselrichter arbeitest, ist natürlich mehr als die 500 Watt Leistung möglich. Du hast somit die über den Landstrom verfügbare 230 Volt Leistung, die der Campingplatz oder eben das Stromnetz hergibt. Deine verbauten Komponenten und Leitungen für die 230 Volt-Installation sollten aber die gewünschte Leistung in (A) aushalten.
Aber ja, grundsätzlich ist das möglich. Ich kenne sogar Camper, die das CEE-Kabel über den Motorraum direkt in den Innenraum verlegen, ohne einen CEE-Einspeisstecker. Dies funktioniert bei ihnen seit Jahren. Der Wechselrichter ist dann nur für die Ladung der Zweitbatterie da oder für autarke 230 Volt aus der 12-Volt-Batterie.
Beste Grüße
Björn
Moin, moin,
Erstmal vielen Dank für deine tollen Artikel!
Nun zu meiner Frage bzgl Wechselrichter und Kühlbox.
Du hast deine Kühlbox per 12V angeschlossen. Meine kann sowohl das, als auch 230V, inkl. Integrierter Netzvorrangschaltung. Ich möchte gerne beides permanent angeschlossen haben. Haben wir Landstrom, soll dieser die Box betreiben, falls nicht, eben über 12V.
Die Box möchte ich nicht über den 230V Anschluss des Wechselrichters verbinden. Zwei Gründe:
Der Wechselrichter soll nur laufen, wenn ich ihn brauche und zweitens, wenn kein Landstrom anliegt, soll die Kühlbox mit 12V gefüttert werden.
Kann man zwischen FI/LS und Wechselrichter einen 230V Verteiler oder einfach eine Doppelsteckdose installieren, die Dann sowohl die Kühlbox, als auch bei Bedarf den Wechselrichter bedient? Müsste das gesondert abgesichert werden?
Oder mache ich grundlegende Denkfehler?
Danke dir schon mal für deine Meinung.
LG
Hallo Michael,
lieben Dank für Dein Lob.
Kommen wir zu Deinen Fragen. Grundsätzlich musst Du in Deiner Bedienungsanleitung der Kühlbox nachlesen, ob diese gleichzeit an 12 Volt als auch 230 Volt angeschlossen werden darf. Unsere Mobicool hat ebenfalls 12 Volt und 230 Volt Zugang. Jedoch meine ich mich zu erinnern, dass hier in der Bedienungsanleitung darauf hingewiesen wurde, nicht beide Varianten synchron anzuschließen.
Dein Wechselrichter lädt wahrscheinlich bei angeschlossenem Landstrom die Zweitbatterie ebenfalls mit? Wenn ja, kannst Du die Kühlbox komplett auf 12 Volt geschaltet lassen, da hier auch bei 12 Volt die Kühlbox mit über Landstrom betrieben wird. Die meisten Kompressor-Kühlboxen funktionieren genauso ausreichend unter 12 Volt, wie bei angeschlossenen 230 Volt.
Ansonsten gilt, dass Du pro Schuko-Steckdose eine separate Sicherung in Form von einem kombinierten FI /LS installieren musst. Du kannst natürlich mehrere Sicherungen in einen Sicherungskasten verbauen und von dort dann weiter zu den einzelnen Zielen führen, wie einmal der WR und einmal eine Schuko-Steckdose. Wichtig ist, dass am Ende jedes „Ziel“ mit dessen Leitung abgesichert ist.
Beste Grüße
Björn
Hi:)
Kann ich den Wechselrichter auch einfach über den 12v Sicherungskasten in meinen 12v Stromkreis einbauen, sodass auch dann die Batterie geladen wird?
Ich sehe bisher nur, dass der Wechselrichter direkt an die Batterie angeschlossen wird. Ich wüsste aber nicht, was aus elektrischer Sicht dagegen sprechen würde, ihn über den Sicherungskasten zu verschalten
Liebe Grüße
Hi Dennis,
der Wechselrichter lädt Deine Batterie mit einer entsprechenden Ladekennlinie und sollte deswegen auch direkt mit der Bordbatterie verbunden sein. Der Ective CSI 500 Watt hat zum Beispiel ein integriertes IUoU-Ladegerät. Das arbeitet natürlich nur effizient, wenn er den direkten Kontakt mit der Batterie hat. Das ist wie mit einem Laderegler von einer Solaranlage, die ebenfalls die Ladung der Batterie kontrolliert. Es wird also eine saubere Ladung durchgeführt und auch eine Überladung der Batterie damit verhindert.
Liebe Grüße
Björn
Servus Björn,
wollte mal nachfragen wie sich dein Wechselrichter in warmer Umgebung verhält?
Habe mich bei meinem Ausbau, der endlich fertig ist 😍, durch dich inspirieren lassen und die Möbelaufteilung ähnlich bis gleich. Habe den Wechselrichter auch unter meinem Schrank verbaut. Bereits in Deutschland an warmen Tagen ist mir aufgefallen, dass nicht nur die Kühlbox ihre Lüfter anschmeisst sondern auch der Wechselrichter. Und das obwohl ich am Landstrom angesteckt war und den Wechselrichter nicht autark genutzt habe. Bin mittlerweile in Kroatien und hier ist nochmal um einiges wärmer. Sprich, der Lüfter des Wechselrichters ist neben der Kühlbox fast im Dauereinsatz. Und bei meinem Ausbau ist das Elektrikfach unter dem Schrank im Moment nicht so konzipiert, dass ich dort Zu- und Abluft geregelt habe. Wenn ich nichts übersehen habe, hast du im Bereich Lüftung für das Elektrikfach auch keine Zusatzmaßnahmen getroffen?
Laufen die Lüfter deines Wechselrichters auch ab und zu an? Hast du nochmal was bzgl. der Belüftung getan?
Habe mir überlegt evtl. auf Lüftungsgitter zurückzugreifen und diese hinten auf dem kleinen Türchen sowie vorne beim „Hauptürchen“ zur Elektrik zu verbauen damit ein gewisser Durchzug sattfinden kann. Evtl. verbaue ich dahinter jeweils 2 Lüfter die ansaugen und abgeben. Ähnlich wie im PC😅
Hallo Luke,
ich hoffe Du genießt Deine Zeit in Kroatien, da bin ich jetzt ziemlich neidisch auf Dich 😉
Zum Thema Wechselrichter und Wärmeentwicklung beim Elektrokonzept: Je nachdem was bei Dir alles im Schrank an Elektronik verbaut ist, wird schon einmal unabhängig von der Umgebungstemperatur Wärme produziert. Das geschieht allgemein durch die Kfz Leitungen Deiner Verbraucher und Verbindungen, sowie durch Geräte wie Wechselrichter und andere elektronische Geräte.
Bei mir ist das Fach, wo das “Elektro-Herz” im Camper verbaut ist doch recht groß konstruiert. Der sogenannte “Wärme-Stau”, der wie gerade gesagt durch Leitungen und Geräte entsteht, hat hier somit mehr Platz. Der Raum heizt sich nicht zu schnell auf, wie ein kleinerer enger Raum, wo alles sehr dicht verbaut ist. Denn tatsächlich ist das Thema Wärmestau beim Elektrokonzept im Camper Ausbau ein wichtiges. In meinem Buch hab ich dieses Problem etwas detaillierter beschrieben. Kurz gesagt, selbst der Querschnitt von den Leitungen ist wieder größer zu dimensionieren, wenn mehrere Leitungen zusammen liegen werden. Denn hier erwärmen sich diese gegenseitig und somit ist auch in einigen Fällen ein höherer Leitungsquerschnitt zuwählen.
Das der Lüfter vom Wechselrichter öfters anspringt ist nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen. Besonders im Sommer kann das ganz normal sein bei erhöhter Wärme. Gleiches gilt genauso für die Kühlbox. Auch bei mir springen dann die Lüfter oft an bzw. bei großer Hitze, sehr oft an.
Deine Gedanken mit den Lüftungsgittern sind in meinen Augen sehr gut und auch sinnvoll. Denn so würde es schon einmal einen besseren Luftaustausch geben, falls der Raum mit der Elektronik zu klein ist. Damit wird ein übermäßiger Wärmestau auch im Hochsommer besser unter Kontrolle gebracht.
Die Idee mit den PC-Lüftern kann ebenfalls funktionieren. Auch bei der Kühlbox kenne ich einige Bastler, die so einen 12-Volt-Lüfter verbaut haben, um eine bessere Luftzirkulation hinzubekommen. Ich konnte bei unserer Kompressor-Kühlbox das Problem zum Glück mit selbst gebohrten Lüftungslöchern (Forstnerbohrer) lösen. Kurz gesagt, ja, der 12-Volt-Lüfter ist ebenfalls eine Lösung, auch wenn dieser natürlich wieder Strom benötigt. Falls Du oft nur wenig Energie zur Verfügung hast, würde ich es mit selbst gemachten Lüftungslöchern oder Lüftungsgittern probieren.
Ich wünsche Dir noch eine schöne Zeit in Deinem Van und weiterhin tolle Erlebnisse auf Tour.
Liebe Grüße
Björn
Hallo Björn, wahrscheinlich habe ich es übersehen…
Wie hast Du die Größe/Stärke Deines Wechselrichters (500 W) festegelegt?
Gruß Harald
Hallo Harald,
die Leistung vom Wechselrichter habe ich anhand meiner 230 Volt Geräte bestimmt, die ich darüber betreiben möchte. Die 500 Watt geben an, dass Du hier Geräte bis zu einem Leistungsaufnahmewert von 500 Watt betreiben kannst. Bei mir hätte auch ein Wechselrichter mit 300 Watt vollkommen ausgereicht, da ich nur “schwache” Geräte wie Laptop oder Rasierer damit mit Energie versorge. Solche Geräte haben einen Leistungsaufnahmewert von unter 100 Watt.
Du schaust Dir also Deine 230 Volt Elektrogeräte an, die Du gerne im Camper betreiben möchtest, welch Leistungsaufnahme diese haben. Das steht meistens direkt am Gerät geschrieben oder in der Produktbeschreibung. Ein Pürierstab mit 800 Watt braucht dann in dem Fall einen 1000 Watt Wechselrichter, damit dieser erfolgreich funktioniert. Aber Achtung, große Geräte fressen in kürzester Zeit extrem viel Energie. Also ein Wechselrichter mit 2000 Watt mit entsprechenden Stromfressern sollte in meinen Augen gut überlegt sein. Einmal mag das eine 12 Voll Batterie nur bedingt, wenn sie dafür nicht ausgelegt ist. Und zum anderen sollte Deine Elektro-Anlage diesbezüglich insgesamt auf die große Leistung samt Leitungsquerschnitt ausgelegt sein.
Die Auswahl von der Leistung eines Wechselrichters hängt also von Deinen persönlichen 230 Volt Geräten ab, die Du im Fahrzeug einsetzen möchtest.
Liebe Grüße
Björn
Hi und vielen Dank. Find deine Anleitungen hier echt gut. Eine Frage mit der ich mich seit einigen Wochen herumsuche.
Absicherung der Wechselrichterausgänge. Ich habe den Ective SSI15. Will aber die Steckdosen im Fahrzeug verteilen.
Ich würde jetzt in einem zweiten Sicherungskasten einen 4-Poligen FI verbauen und beide Ausgänge dort absichern. Macht das in deinen Augen sinn? einen LS hat der Wechselrichter ja verbaut.
Freue mich auf eine Antwort.
Hallo Lars,
das ist keine so einfach zu beantwortende Frage. Da sind selbst Elektrofachkräfte unterschiedlicher Meinung, was zumindest die 230 V Installation in einem Fahrzeug betrifft.
Der FI/LS Schutzschalter nach dem CEE-Einspeisestecker ist in erster Linie für den Landstrom da, der ja vor dem Wechselrichter steht.
230 V aus dem Wechselrichter: Wenn Du nur einen 230 V Verbraucher direkt an den 230 V Ausgang vom Wechselrichter anschließt, dann wird normal kein zusätzlicher FI benötigt, vor allem dann, wenn nur Elektrogeräte der Schutzklasse II verwendet werden.
Dein SSI15 Wechselrichter hat folgende Funktionen:
– Überspannungsschutz
– Unterspannungsschutz (schont die Batterien)
– Überlastschutz
– Überhitzungsschutz
– Verpolungsschutz (Sicherung löst aus)
Wenn Du, so wie ich das gelesen haben bei Dir, mehrere 230 V Elektroverbraucher anschließen möchtest, also mehrere Steckdosen, sieht das wieder anders aus und ein FI kann sinnvoll werden. Jedoch ist das wieder nicht so einfach, da ein Wechselrichter ja ein “Isoliertes-Netz” ist und ein FI ein geerdetes Netz benötigt. Daher müsste das isolierte Netz zu einem geerdeten Netz “umgewandelt” werden. Ein Isolationswächter ist ebenfalls eine Möglichkeit. Denn der FI bringt ja nichts, wenn er nicht auslöst! Das sollte aber von einer Elektrofachkraft gemacht werden, wenn Du Dich da nicht auskennst, die das auch gleich entsprechend nach VDE macht.
Der einfachste und sicherste Weg nach dem Wechselrichter ist, nur Elektrogeräte der Schutzklasse II zu verwenden, also schutzisolierte Geräte.
Liebe Grüße
Björn