Wichtige Pannen Ausrüstung für die Camper Reise

Pannenausrüstung im Camper und Check vor der Reise

Aktualisiert am 29. Dezember 2023

Der verdiente Urlaub im Wohnmobil steht vor der Tür und die Freude auf den Roadtrip wächst. Damit die Reise auch bei Störungen oder kleinen Pannen entspannt weitergeht, ist es sinnvoll Dein Pannen-Equipment im Camper zu überprüfen. Auch ein kurzer Check vor der Reise lohnt sich. Damit Du auf Pannen-Probleme während der Reise im Camper gut vorbereitet bist, stellen wir unsere Check- und Ausrüstung-Liste zum Abgleich vor und wie wir uns auf die Reise vorbereiten.

Welche Pannenausrüstung sollte in den Camper?

Was muss denn jetzt unbedingt mit auf Tour? Nun, was wirklich wichtig ist und was nicht, das sieht jeder Reisende etwas anders. Manche Dinge werden für Dich im Reiseland vorgeschrieben sein, andere Ausrüstungsgegenstände werden wiederum nach persönlicher Erfahrung mitgenommen oder auch Zuhause gelassen. In Afrika, im absoluten Nirgendwo, hatten wir in unserem damaligen Toyota Hilux eine zweite Lichtmaschine als Ersatz dabei. Das würde ich mir in Europa sparen, genauso wie den zweiten Dieselfilter. Das geht wohl in den extremen Offroad Bereich und ist noch mal ein eigenes Thema.

Mir sind jetzt in erster Linie die Basic wichtig, etwas, was Du einfach ohne viel Vorkenntnisse auch selber draußen anwenden kannst oder zumindest mit gemeinsamer Unterstützung anderer Reisender. Einiges aus der Empfehlung wirst Du vielleicht kennen oder auch dabeihaben, andere Dinge werden neu sein. Mir geht es in erster Linie darum, Dich für den „Ernstfall“ etwas zu sensibilisieren. Denn weißt Du jetzt auf Anhieb, wo Deine Abschleppöse am Camper ist? Nein? Nicht schlimm, darum wollen wir uns ja damit beschäftigen.

Schauen wir uns zu Beginn einmal an, was Du denn schon vor der Reise unternehmen könntest, um Pannen und Problemen vorzubeugen.

Pannen-Ausrüstung und andere nützliche Dinge für die Reise mit dem Camper
Pannen-Ausrüstung und andere nützliche Dinge für die Reise mit dem Camper

Der schnelle Camper-Check vor der Reise, um Pannen vorzubeugen

Vorbeugend hilft die Überprüfung einiger einfacher Punkte, um Pannen oder Unannehmlichkeiten im Vorfeld zu vermeiden. Was prüfen wir vor der Reise?

Ölstand: Unabhängig von der elektrischen Öl-Anzeige im Camper, solltest Du Deinen Ölstand mit dem Ölmessstab per Hand messen. Bei Mangel, das entsprechende Öl auffüllen. Welches Öl in Deinen Motor soll, erfährst Du in Deinem Fahrzeug-Handbuch. Manchmal ist beim Öl-Einfüllstutzen im Motorraum auch ein Hinweis von Deiner Werkstatt angebracht.

Ersatzreifen: Ein Blick auf den Ersatzreifen und die Überprüfung dessen Luftdruck macht ihn für den Notfall sofort einsatzbereit. Es gab schon oft genug, dass bei einer Reifenpanne, der eingewechselte Ersatzreifen nichts taugte, da porös oder komplett ungeeignet.

Reifendruck: Es lohnt sich auch den Reifendruck der eingesetzten Reifen zu überprüfen. Pump die Reifen entsprechend Deiner Anleitung im Fahrzeug auf. Meist ist der Hinweis für den Reifendruck auch noch einmal dafür im Tankdeckel oder an der Fahrertüre (Karosserie) vermerkt.

Leuchtmittel: Funktionieren alle Lichter? Rückfahrlicht, Bremslicht, Blinker, Abblendlicht, Fernlicht? Wenn etwas ausfällt, bekommt man es allein nur selten mit. Die Überprüfung ist zu zwei natürlich viel einfacher und ist in ein paar Sekunden erledigt. Alternative hilft ein Aufstellspiegel, wenn Du allein bist. So kannst Du mit den Seitenspiegeln und dem Aufstellspiegel aus dem Bad oder Schlafzimmer die Lichter allein kontrollieren. Neben der Sicherheit in der Nacht, die Du damit erhöhst, hilft es Dir, die Gesetze in einigen Ländern einzuhalten, wo „Taglicht“ Pflicht ist.

Kühlflüssigkeit: Dazu reicht ein kurzer Blick auf den weißlich runden Behälter für Kühlflüssigkeiten unter der Motorhaube. Die Flüssigkeit muss zwischen „MIN“ und „MAX“ stehen. Wenn zu wenig Flüssigkeit ist, unbedingt nachfüllen. Aber NICHT über MAX!

Scheibenwischwasser: Auch wichtig, denn mit guter Sicht, fährt es sich besser. Im Sommer kleben viele Insekten an der Scheibe und im Winter der Schmutz und das Salz. Im Offroad spritzt zu jeder Jahres- und Tageszeit Dreck. Beim Einsatz im Gelände und Regen habe ich schon an einem einzigen Tag einen kompletten Tank an Scheibenwischwasser geleert. Geht es in den Herbst/Winter, wird natürlich rechtzeitig vor dem ersten Frost, Frostschutzmittel mit dazu geben.

VW Bus Motorraum. Check vor der Reise von Kühlflüssigkeit, Öl und Scheibenwischwasser
Motorraum vom VW T5 Bus.

Das solltest Du wirklich für Sicherheit und Pannen im Camper dabeihaben

KFZ-Verbandtasche: Es ist vorgeschrieben im Fahrzeug und auch sehr sinnvoll! Schau mal nach, ob deins noch aktuell ist oder vielleicht schon abgelaufen? Ich war 16 Jahre Schwimmmeister, von daher sage ich ganz klar, LEBENRETTEN IST GEIL!

Warndreieck: Ebenfalls vorgeschrieben im Fahrzeug dabei zu haben. Schon mal aufgebaut und getestet? Mach nicht den Fehler bei einem Unfall und stell es, wie ich oft sehe, direkt ans Auto. Das Ding sollte auf Autobahn 250 Meter, auf Landstraße 150 Meter und in der Stadt 50 Meter von der Unfallstelle entfernt aufgestellt sein.

Warnwesten: Eine Warnweste für den Fahrer muss mitgeführt werden. Am besten noch gut erreichbar, damit Du nicht im Dunkeln auf der Autobahn am Kofferraum oder sonst wo ohne dem Ding suchend ums Fahrzeug läufst. Wir haben pro Person eine Warnweste im Auto, da dies in manchen Ländern so vorgeschrieben ist.

Starthilfekabel: Damit kannst Du im Teamwork mit einem anderen Fahrzeug Dir oder anderen Starthilfe geben. Beim Starthilfekabel gibt es manchmal Unterschiede zwischen Diesel- und Benzinmotoren. Achte da beim Kauf drauf. Noch nie Starthilfe gegeben? Dann hast Du wieder etwas für Deine „Muss ich noch lernen“ Liste :-). Aber irgendjemand auf der Straße kennt sich meistens damit aus. Wir geben uns durch die Aufbaubatterie selber Starthilfe.

Abschleppseil: Es gibt viele Anwendungsmöglichkeiten. Im Winter hat mich damit auch schon ein Schneepflug aus einer Schneewehe gezogen. Oder ich habe damit ein im Schlamm festgefahrenes Fahrzeug herausgezogen.

Abschleppöse: Weißt Du, wo Deine Abschleppöse ist? Nicht jedes Fahrzeug hat eine fest in der Front verbaut. Bei unserem VW T5 ist die Abschleppöse* separat und muss erst für die Benutzung in der Front eingeschraubt werden.

Feuerlöscher: Kennst Du Bilder von brennenden Campern? Ich kenne sogar persönlich einen Besitzer von so einem brennenden Bus. Klar, wenn das Feuer zu groß ist, wird es schwierig, mit einem kleinen Feuerlöscher*, doch so ist zumindest eine Chance da, beim Feuerausbruch zu reagieren. Abgesehen davon, sind Feuerlöscher in einigen Ländern wie Bulgarien, Griechenland, Montenegro, Polen, Rumänien und Russland vorgeschrieben.

Arbeitshandschuhe: Um ölige und schmutzige Hände zu vermeiden. Sowie als Schutz vor Verletzungen beim Reparieren.

Feuerlöscher im Camper für mehr Sicherheit
Der griffbereite Feuerlöscher in unserem Campingbus

Unsere Ausrüstung für Pannen am Reifen

Scherenwagenheber für 2 Tonnen*: Zwei Tonnen Belastung reichen wohl für die meisten Transporter und Campingbusse aus. Das komplette Gewicht vom Fahrzeug verteilt sich ja auf vier Reifen. Wenn Du nicht vorhast, zwei oder mehr Reifen gleichzeitig anzuheben, kommst Du damit bei einer Panne gut durch. Unser Bus wiegt ohne Ausrüstung circa 2,6 Tonnen. Mit Ausrüstung wohl 150 bis 200 kg mehr. Für die Reise ist ein Scherenwagenheber deutlich praktischer als ein hydraulischer Rangierwagenheber. Wir haben keinen original VW Wagenheber mehr in unserem VW Bus, da dieser bei einer Reifenpanne gebrochen ist … das war vielleicht eine Aktion.

Radkreuzschlüssel*: Zum Lösen der Radschrauben für den Reifenwechsel benötigt.

Mini 12V Kompressor*: Unabhängig und Autark können wir mit diesem kleinen Gerät unsern Reifendruck überprüfen und gegebenenfalls aufpumpen. Wir hatten auf unserer Tour durch den Norden Europas einen Schleichplatten. Mit dem 12 V Kompressor konnten wir immer wieder morgens und abends den betroffenen Reifen aufpumpen, bis wir nach ein paar Tagen eine Reifenwerkstatt gefunden hatten. Für was ein Kompressor noch gut ist? Falls Du Dich festgefahren hast. Wie am Strand, dann kannst Du Luft aus dem Reifen lassen und die Chance somit erhöhen, dass Du wieder freikommst. Reifen mit deutlich weniger Luft, greifen besser im Gelände. Danach wieder mit dem 12V Kompressor aufpumpen.

Pannen-Reifenspray*: Wohl eine umstrittene Variante, aber eine im Notfall effektive. Eine Spraydose, die über das Ventil des Reifens eine Dichtmasse einsprüht und somit den Reifen komplett automatisch flickt. Die Bedienung ist kinderleicht. Einen großen Nachteil hat die Sache aber, der Reifen ist danach nicht mehr zu reparieren oder auf Dauer einzusetzen. Denn mit dem Spray im Reifen solltest Du nur bis zur nächsten Werkstatt fahren. Die Dose ist nicht groß und für den absoluten Notfall immer mit dabei, für den Fall, dass der Ersatzreifen auch schlapp machen sollte.

Reifenreparatur-Flickzeug*: eine gute alternative Lösung anstatt dem Pannen-Spray. Es ist zwar umständlicher und man sollte sich zumindest mit der Handhabung per YouTube einmal beschäftigt haben. Dafür ist der defekte Reifen nach erfolgreichem Flicken wieder komplett einsatzbereit. Die Fahrt in die Werkstatt kann so also ausfallen und die Tour geht unbeschwert weiter. Wie für alles in unserem Leben gibt es auch hier Gesetze zum Thema „geflickten Reifen auf der Straße fahren“. Mehr Informationen gibt es in diesem Beitrag von Wagenheber.net.

Kleines Reifenmessgerät*: Tolles kleines Gadgets um in ein paar Sekunden den Reifendruck messen zu können oder die aktuelle Profilstärke von Deinem Reifen zu bestimmen.

Reifenpanne auf Tour. Mit der richtigen Ausrüstung Pannen auf Reisen bewältigen.
Reifenpanne auf Tour. Mit dem richtigen Equipment eine lösbare Aufgabe

Was wir noch alles im Camper für Pannen und Probleme dabeihaben

BatterieladegerätWir haben das CTEK MXS 5.0 Batterieladegerät* immer mit auf Tour dabei. Mit diesem können wir uns bei einer leeren Starterbatterie selber Starthilfe geben. Wie wir uns selber über die Bordbatterie Starthilfe geben.
Ersatz-ÖlJe nach Fahrzeug schluckt der Motor mehr oder weniger Öl. Wir wissen, dass wir immer etwas dabeihaben sollten, da wir 0,5 bis 1 Liter Öl pro Jahr in unseren alten Diesel nachkippen müssen. Somit wird einfach nur nachgefüllt und die Tour geht weiter.
Ersatz-LeuchtmittelIn einigen Ländern wie Serbien, Montenegro, Tschechien, Kroatien, Albanien und Frankreich, ist es sogar vorgeschrieben, solch ein Ersatz-Kit für Leuchtmittel* mitzuführen. Informiere Dich vorher, ob Du H4 oder H7 Leuchtmittel benötigst.
Ersatz-SicherungenWir haben einmal Maxi-Flachsicherungen* im Camper verbaut, als auch die normalen KFZ-Flachsicherungen*. Die kosten nicht viel und nehmen zudem nicht viel Platz weg. Eine defekte Flachsicherung ist somit schnell getauscht.
EinweghandschuheDa wir beim Freistehen oder Wildcampen als Gegenleistung die Plätze vom Abfall befreien, ja, auch Pinkel-Taschentücher sammeln wir von anderen ein, benötigen wir die Einweghandschuhe.
WD 40Ist eigentlich für alles gut. Auch um Kratzer vorerst vor Korrosion zu schützen, Radschrauben zu lösen oder andere verrostete Teile. WD 40* ist immer dabei.
ScheibenreinigerIm Winter wird Frostschutzmittel mitgenommen.
SpannungsprüferBei elektrischen Problemen im Camper oder zum Prüfen der Bord- und Starterbatterie ist ein Spannungsprüfer* sehr hilfreich.
KlappspatenKlein und sehr praktisch ist dieser Klappspaten*. Für das große „Geschäft“ Top, aber auch zum Freischaufeln der Reifen aus Sand, matschige Wiesen, Schotter und Schnee.
Viele kleine Dingewie, Gewebeband, Kabelbinder, Hammer, Kombizange, Bit-Set, kleiner Ratschenkasten, Innensechskant-Set, Sekundenkleber.

Du hast andere Erfahrungen gemacht oder möchtest die Liste erweitern? Ich würde mich über das Teilen Deine Erfahrungen in den Kommentaren sehr freuen.

Ich wünsche Dir in diesem Sinne, allseits gute und sichere Fahrt!


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1 Kommentar zu „Pannenausrüstung im Camper und Check vor der Reise“

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