Aktualisiert am 15. April 2023
Nach erfolgreicher Vorbereitung und Visum für die Iran Reise (Teil 1), bin ich erfolgreich im Iran auf dem International-Airport von Teheran gelandet und das Abenteuer kann beginnen.
Kurz vor Mitternacht stand ich nun in der Hauptstadt des Irans am Taxistand vom Imam Chomeini International Airport und wartete auf meine Mitfahrgelegenheit. Masoud, ein Airport-Taxifahrer und Englischlehrer mit Touristen-Lizenz, wollte mich hier am Flughafen in Teheran abholen und mir sein Land zeigen. Selbst habe ich Masoud noch nie gesehen und kannte ihn nur vom kurzen E-Mail-Verkehr und von den Erzählungen meines Vaters, der ihn ein Jahr zuvor bei der Damavand Besteigung kennengelernt hatte.
Als soeben ein älterer Mann mit breitem Grinsen zielstrebig auf mich zu kam und mich mit meinem Namen begrüßte, wusste ich, dass Plan B nicht nötig sein wird. Es war wirklich nicht schwer für einen Iraner im Iran einen hellhäutigen, mit Sommersprossen übersäten jungen Mann zu finden. So leuchtete ich für Masoud aus der Masse heraus.
Ein Airport-Taxi mit 800.000 Kilometern
Für ein Airport-Taxi hatte das Auto von Masoud schon ziemlich viel gesehen, was mir auch der beachtliche Kilometerstand von ca. 800.000 Kilometer verriet. Aber was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass der regelmäßige Besuch von Werkstätten dank der hohen Kilometerzahl auf dem Tacho, immer wieder ein Teil der Reise durch den Iran wird. Die Kilometer haben auch ihren Preis. Aber das schien mir mit wachsender Erfahrung auch ganz normal hier im Iran.
Unsere traditionellen Besuche in Werkstätten
Wir fuhren weit in die Nacht hinein mitten durch die Wüste in Richtung Isfahan, in den Süden des Irans. Ich konnte meine Augen nach einiger Zeit vor Müdigkeit nicht mehr offenhalten, werde ich doch sowieso schnell müde in einem Auto. Also legte ich mich während der Fahrt mit meinem Schlafsack auf die Rücksitzbank des Taxis, vertraute auf Masouds Fahrkünsten und schlief somit auch sofort ein.
Mein Wohnzimmer und Schlafplatz für einige Tage meiner Reise. Die Rückbank des Airport-Taxis
Die Stadt Isfahan
30 km vor der Millionen Stadt Isfahan, wachte ich durch den starken Verkehrslärm und der steigenden Hitze im Auto auf. Masoud lag vorne im Taxi quer über Fahrer- und Beifahrersitz. Die Sonne stieg nun langsam höher und machte aus dem Taxi eine Sauna, jedoch roch es leider nicht nach Birkenzweigen und Tundra, sondern nach anderen nicht definierbaren Dingen.
Wir fuhren am Morgen ins Stadtzentrum von Isfahan und ich genoss mein erstes iranisches Frühstück. Fladenbrot, Suppe und Rindfleisch mit … Zimt. Mein Magen benötigte einen kurzen Moment, doch es ging zum Glück alles gut.
Das Essen im Iran ist für unsere Verhältnisse preiswert. Du kannst überall im Land ohne Probleme gute und günstige Mahlzeiten und etwas zu trinken bekommen. Du solltest jedoch daran denken, dass in einigen Einrichtungen die Schuhe ausgezogen werden müssen, bevor Du das Gebäude betrittst. Wenn Du in einem Restaurant auf Toilette gehen musst, wo die Schuhe ausgezogen wurden, zieht man sich Badeschuhe an, die hier bereitgestellt werden. Meistens gibt es nur ein Paar und alle Besucher benutzen das gleiche Paar Badeschuhe für die Toilette. Am besten nicht darüber nachdenken, einfach machen.
Iman-Moschee und Umgebung
Der Iman-Platz mitten in Isfahan ist ein beeindruckender Ort, der sowohl am Tage, als auch am Abend bei einer imponierenden Beleuchtung meine Augen begeisterte. Der für mich ungewohnten Baustil verzauberte meine Gedanken und setzten mich in eine Welt von Tausendundeine Nacht. Die zahlreichen orientalischen Märkte in der nahen Umgebung des Platzes ließen sich einfach und entspannt besichtigen. Kupfer ist ein begehrtes Material im Iran und es wird an vielen Märkten und Läden in den verschiedensten Formen angeboten. Vom Geschirr, Teekannen, Figuren, Kunst bis hin zum Schmuck verschiedenster Art ist alles dabei.
Die ersten Kontakte mit Iranern und Iranerinnen
Beim Schlendern durch die Metropole Isfahan fühlte ich mich sicher und hatte nie das Gefühl von Unwohlsein oder Angst. Immer wieder sprachen mich Iraner persönlich an, auch junge Frauen und stellten mir viele Fragen über meine Herkunft und mein Leben in Europa. Auch bei unserem ersten Werkstattbesuch mit Masouds Taxi, der seine Seitenscheibe reparieren lassen musste, aufgrund eines Einbruches, war die Neugierde über den fremden Gast im Taxi hoch. Selbst ging es mir nicht anders und ich war über jeden Kontakt froh, um Stück für Stück das Puzzle „Iran“ in meinem Kopf zu einem klareren Bild zusammenzusetzen. Leider sprachen nur die wenigsten Iraner Englisch und ich war über die grobe Übersetzung von Masoud angewiesen.
Isfahan am Abend
Ein weiters Highlight in Isfahan ist das Nachtleben mit der dominanten Beleuchtung an vielen Stellen der Stadt. Hier gibt es wohl kein Ökostrom, der teuer bezahlt werden muss. Aber mit einem der größten Gasvorkommen der Welt gibt es viele Möglichkeiten. Wie die Beleuchtung der Allah-Verdi Khan Brücke, mit dem ausgetrockneten Flussbett vom Zayandeh Rud. An vielen Ecken war es unproblematisch heißes Wasser oder schwarzen Tee zum Trinken zubekommen. Wobei ich die Flexibilität und den Einfallsreichtum toll fand, in welchen Formen mir Tee angeboten wurde. Denn ohne Tee würde die Welt im Iran stehen bleiben.
Windturm-Stadt Yazd im Süden vom Iran
Es ging von Isfahan aus mit einem der zahlreich im Land verkehrenden Überlandbusse weiter. Wobei es am angenehmsten mit einem VIP Bus zu reisen ist, der einen am Tage oder auch über Nacht komfortabel in die nächst größere Stadt fährt. Ich bevorzugte die Fahrt in der Nacht bei der Durchquerung der Wüste. Es ging in die „Windturm-Stadt“ Yazd. Die Entfernungen von Stadt zu Stadt im Iran sind teilweise erheblich und sollten nicht unterschätzt werden. Das Kaufen eines Bustickets ist sehr einfach und kann an jedem Busbahnhof erledigt werden. Selbst wenn ich nach dem Kauf überhaupt nicht wusste, wo ich eigentlich einsteigen sollte, kommt ein Iraner und zeigt einem in welchen Bus man einsteigen soll. Es wurde mir gegenüber immer viel Verständnis gezeigt, da ich weder Sprache noch Schrift im Iran verstand. Für diese Geduld war ich den Iranern sehr dankbar.
Haben sie keine Angst in unserem Land?
Interessant fand ich die mir oft gestellte ironische Frage von Einheimischen, warum ich allein in ihr Land gekommen bin, da der Iran doch gefährlich sei, oder nicht? Meistens bekam ich noch als Nachschlag, dass ich mir heute aber keine Sorgen machen müsste, da sie heute nicht böse sein wollen. Ich hoffe, mir wurde das immer richtig übersetzt … mir hat diese Art von Humor gefallen, hatte es, wenn man länger darüber Nachdachte, doch etwas Ehrliches, da sie alle wussten, wie wir in der westlichen Welt über den Iran dachten.
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Die Windtürme von Yazd
In Yazd wurde es noch eine Schippe heißer und das erklärte mir auch die vielen existierenden Windtürme der Stadt, die mir mein Rundumblick immer wieder einfing. Ein Windturm oder auch Bādgir genannt ist ein traditionelles persisches Architekturelement, was für die Belüftung und Kühlung von Gebäuden benutzt wird. Einer der größten Windtürme stand im Dolatabad Garten, der auch ohne Tageslicht gut zu besuchen ist. Allgemein kann ich sagen, dass die Gärten im Iran in einem wirklich vorzeigbaren Zustand waren und zum längeren Verweilen einluden. Ich liebte es in der Hitze, durch die Schatten spendenden Bäume zu spazieren.
Unterkünfte im Iran suchen
Neu war für mich bei der Suche nach Unterkünften, dass ich als Europäer nicht überall nächtigen durfte. Einige Hotels oder Pensionen haben keine Ausländer aufgenommen oder nur Reisende mit einer Herkunft aus einem asiatischen Land. Wenn ich aber dann etwas gefunden hatte, konnte ich zum Teil wirklich preiswert die Nacht verbringen. Ich schlief meist in sehr einfachen Unterkünften für ca. 3 € pro Nacht. Aber es war wirklich eine sehr, sehr einfache Unterkunft. Es war auch ziemlich schwer zu sagen, wann zuletzt die Bettwäsche gewechselt wurde. Nichts für empfindliche Nasen und Hygiene-Fanatiker. Mein eigener Schlafsack wurde da zum wichtigsten Ausrüstungsstück.
Die Stadt Schiras
Die Hauptstadt der zentralen Südprovinz Fars hatte mich schon bei meiner Ankunft verzaubert, als wir mit dem Bus am Abend durch die Licht geflutete Stadt fuhren. Eine Unterkunft wurde dank der Hilfe des Taxifahrers, der mich und Masued vom Busbahnhof zum Stadtzentrum brachte, schnell gefunden. Das erste Mal auf der Reise hatte ich nun eine Dusche mit auf meinem Zimmer, die Toilette im Boden war auch gleichzeitig der Ablauf. Voll praktisch in vielerlei Hinsicht.
Do you speak English?
Auch in Schiras wurde mir wieder schnell klar, dass selbst meine eigenen schlechten Englischkenntnisse nicht all so viel bringen, da die Iraner noch schlechter Englisch sprachen wie ich. Erst 4 Wochen vor Reiseantritt mit Farsi lernen zu beginnen, war einfach nicht wirklich ausreichend. Auch wenn der Lerneffekt durch Fehler manchmal sinnvoll erscheint, hat es mich bei dieser Reise mal wieder geärgert, dass ich mich nicht mehr mit der Sprache beschäftigt hatte. Die groben Übersetzungen von Masoued zeigten mir, dass viele Iraner in meinen Augen interessante Geschichten mit mir teilen wollten, aber sie leider kein Englisch konnten und ich kein Farsi.
Die Englischkenntnisse werden sich erst mit der nachkommenden Generation verbessern, meinte Masoued, denn es gab einige junge Iranerinnen und Iraner, die fleißig am Englisch lernen waren. Aber auch hier lässt sich das wie so oft nicht pauschalieren.
Welcome to Shiraz
Die meiste Erfahrung mit der jungen iranischen Generation machte ich in Schiras. Als wir am selben Abend nach der Ankunft in die Stadt gingen, es war Donnerstagabend und somit Wochenende im Iran, war die Stadt sehr lebhaft gefüllt. Ich stach aus der Menge heraus und wurde immer wieder angesprochen und gefragt, wo ich herkomme, was ich hier mache und warum ich allein unterwegs bin. Manchmal war es auch nur ein flüchtiges Nicken oder ein, >>Welcome to Iran<< oder >>Welcome to Shiraz<<, was ich zu hören bekommen hatte.
Mir wurde auch mitgeteilt, wie toll meine blonden Haare und meine blauen Augen doch seien. Mit so was konnte ich schon immer schwer umgehen und habe einfach nur genickt und gelächelt und hoffte nicht rot zu werden.
Mausoleum Schah Tscheragh (Shah Tscheragh)
Ich war sofort begeistert und gefangen von der Atmosphäre, die mich auf jedem Schritt und Tritt hier im Mausoleum Schah Tscheragh umgab. Die Beleuchtung, die die gesamte Anlage zum Tag werden ließ, der Gesang des Sängers, der immer lauter wurde, je näher ich dem Hauptplatz kam und die vielen so ungewohnten Eindrücke, die in mich fluteten und keine Zeit bekamen zur Verarbeitung. Ich wurde auch hier immer wieder angesprochen. Ich lernte junge Pakistaner kennen, die gutes Englisch sprachen. Sie erzählten mir, dass sie extra aus Pakistan hierhergekommen sind. Ich fragte sie nach dem Grund und sie antworteten mir, dass sie extra wegen des Sängers hier hergekommen sind.
Der beste Koran-Sänger besuchte Shiras
Ich spürte so intensiv wie selten, dass ich hier in einer komplett mir immer noch unbekannten Kultur und Welt war. Wie in einem Spielfilm mit perfekter Liebe zum Detail und Realismus, nur halt kein Regisseur, der mich hätte auf Fehler hinweisen können, was ich denn falsch oder richtig mache. Nein, ich stand da einfach, mitten zwischen den tausenden Muslimen aus aller Welt und fühlte mich trotz vollgepumpten Adrenalin vollkommen wohl und sicher. Ich fragte einen Soldaten, ob ich fotografieren dürfte, er antwortete kurz >>Foto? Ok, no problem<< und wollte auch gleich ein Foto mit mir zusammen machen, was ich natürlich gerne tat.
Am nächsten Morgen erkundete ich die Stadt bei Tageslicht. Das Farbenspiel und die Lichter wurden von der drückenden Sonne abgelöst, aber die Stadt behielt für mich weiterhin ihren besonderen Flair. Es war für mich etwas Besonderes hier sein zu dürfen und ich machte mir dies in diesem Augenblick klar. Ich war hier und bewegte mich frei und ohne Probleme, anders als ich es mir zuerst in meinem Kopf vor meiner Reise vorgestellt hatte.
Die Jugend ist nun mal einfach überall jugendlich und das ist auch gut so
Am Abend wollte ich auf eine kleine Anhöhe steigen, um einen Blick von oben auf die Stadt Shiras zu bekommen. Ein beleuchteter Weg führte bis hoch zu einem Gipfel nahe der Stadt, von wo aus eine tolle Gesamtübersicht über die Stadt möglich war.
Auf dem Weg nach oben traf ich auf eine Gruppe jugendlicher Iraner, die gleich auf mich aufmerksam wurden und auf mich zusteuerten. Sehr laut und mit viel Energie redeten sie auf mich ein und lachten dabei. Ich verstand kein Wort. Ich fragte, ob sie Englisch sprechen, was sie verneinten. Einer zeigte immer auf meine Uhr und dann mit seinem Finger auf sich selbst. Ich habe das dann so interpretiert, dass er sie wohl gerne haben wollte. >>No way<<, war meine Antwort! Ein anderer sagte immer >>Money, Money<<. Ich denke nicht, dass er mir damit mitteilen wollte, dass er mir gleich Geld schenken würde.
Dann fingen sie an mit ihren Smartphones Bilder von mir zu machen. Wohl als Trophäe, um sie beim nächsten Schultag in der Schule präsentieren zu können. Ich entschied mich nun zielstrebig mich zu verabschieden und weiter meinen Weg zum Gipfel aufzunehmen. Als ich ging, stellte sich heraus, dass sie dann doch noch einige Worte mehr auf Englisch sagen konnten. >>Fuck your Mother<< bekam ich noch auf dem Weg mit hinterher. Einige westliche Werte wurden also schon gut aufgenommen. Ja, auch das war also möglich im Iran.
Abgesehen davon, traf ich auf dem weiteren Wegverlauf nach oben und auch wieder nach unten, durchweg nur freundliche Iraner. Später erzählte ich Masouds von dem Treffen mit den Jugendlichen. Er meinte nur dazu, dass viele zu viel Energie haben und keine Hobbys oder Beschäftigung hätten und dies dann ein Problem ist. Es erinnerte mich daran, dass es ja in Europa auch nicht anders sei.
UNESCO-Welterbe Persepolis
60 Kilometer von Schiras und ca. 1 Stunde mit einem Taxi entfernt, lag die altpersische Residenzstadt Persepolis, die auch zum UNESCO-Welterbe zählt. Hier sichtete ich das erst mal seit meiner Ankunft im Iran Europäer. Sie waren in Reisegruppen unterwegs. Es waren meistens Franzosen, Italiener oder Deutsche. Aber auch reiche Iraner, und Gruppen aus China und Japan waren zu sehen.
Da es viele Besucher gab, fiel es auch nicht auf, als ich mich heimlich einer deutschsprachigen Reiseleitung anschloss, um so einiges mehr über die alten Ruinen zu erfahren. Das, was mir da alles erzählt wurde, ist bei mir so intensiv hängengeblieben, wie viele Sachen aus meiner Schulzeit … eher weniger als mehr. Wenn Du also mehr erfahren möchte, klicke bitte hier zum Wikipedia Artikel über Persepolis zu gelangen.
Ansichten einer jungen Iranerin im Iran
In Schiras zurück, schlenderte ich wieder durch die Stadt und suchte mir ein Eiskaffee, um iranisches Softeis zu probieren. Ich wurde fündig und war vom Geschmack positiv überrascht. Vielleicht lag der vorzügliche Genuss aber auch nur daran, dass ich mich in der Wüste befand und es verdammt heiß war und das Eis einfach nur guttat.
In diesem Eiskaffee lernte ich Ronja kennen. Sie studierte Englisch und sprach aus diesem Grund auch perfektes Englisch und ich konnte mich mit ihr gut unterhalten. Sie war interessiert über mein Leben in Europa und in Deutschland. Ich konnte Ronja über das Leben im Iran fragen und wie sie sich fühlte, als Frau im Iran zu leben. Sie persönlich fühlte sich im Iran frei, möchte aber später trotzdem nach Europa, da dort einfach mehr Zukunft liege. Ronja möchte später Reiseführerin werden, darum auch das Studium in Englisch. Sie studierte und arbeitete gleichzeitig, was nicht so üblich war für eine Frau im Iran. Auch Volleyball spielte sie, nur dass sie dabei spezielle Sportkleidung tragen muss, um die Haut zu verdecken. Sie sagte mir, dass sie aber keine Probleme mit dem Kopftuch hätte.
Liebe im Iran?
Zu Beziehungen und Liebe im Iran, erzählte mir Ronja, dass oft die Eltern einen Mann für die Frau aussuchen würden. Einige Eltern akzeptieren aber auch ein „nein“ der Tochter, wenn sie mit dem Mann nicht zufrieden ist. Ronja darf ihren Mann selbst aussuchen. Im Iran lernt man sich auch anders kennen wie wir es in Europa gewohnt sind. Hier im Iran fragt man einfach, „Hey, ich finde dich toll, willst du meine Freundin sein?“. Zumindest ist es das, was mir Ronja erzählt hatte.
Sie zeigte mir noch ihren Lieblingsstadtpark, wo sie oft Zeit zum Lernen verbringt. Auf dem Weg dorthin sammelte sie ständig den Müll von der Straße ein und entsorgte ihn in Mülleimern. Eigentlich sollte dies auch für mich was ganz Normales sein, Fremden Müll aufheben und entsorgen, denn es ist unser gemeinsamer Planet! Aber auch für mich war das leider was Besonderes. Mittlerweile versuche auch ich hier umzudenken! Es ist unser aller Problem. Etwas worüber wir all nachdenken müssen und wir uns Ronja hier zum Vorbild nehmen sollten. Das Müllproblem wird immer schlimmer und auch im Norden von Skandinavien entdeckten wir sehr viel Müll an einsamen Küstenregionen Norwegens.
Andere Kulturen mit andere Verhaltensregeln
Als wir uns verabschiedeten, hielt ich ihr meine Hand hin. Nachdem ich meine Hand nun so länger hielt und sie meine Hand nicht griff, bemerkte ich den Fehler. Man gibt im Iran Frauen keine Hand. Das Gleiche ist mit dem Daumen zeigen für „alles super“, das kann auch mal in die Hose gehen. Das sollte man hier lieber auch nicht machen und gilt als Beleidigung. Ich habe am Anfang ebenso diesen Fehler gemacht und mir wurde verziehen, da ich zum Glück wie ein Tourist aussah, der einfach keine Ahnung hatte.
Im 3. Teil geht es in den Norden in die Heilige Stadt Ghom, in die Hauptstadt Teheran, zum höchsten Berg „Mount Damavand“ und weiter nach Tschalus über die Tschalus Straße Richtung Rudsar zum Kaspischen Meer.
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